06.01.2025 – Hitachi Energy hat mit dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion Verträge über die Lieferung von vier Konverterstationen für zwei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsverbindungen im Gesamtwert von mehr als 2 Milliarden Euro abgeschlossen.
Mit dem Großprojekt „Korridor B“ will Amprion Windenergie von der Nordseeküste ins Ruhrgebiet transportieren, um Haushalte sowie Industriebetriebe mit grünem Strom zu versorgen. Hierzu statten die Projektpartner die aus zwei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsverbindungen (HGÜ) bestehenden Trassen mit zwei HVDC Light-Umrichtersystemen von Hitachi Energy aus, die eine Leistung von je 2 GW übertragen können. Die zum Einsatz kommenden Umrichter werden dabei mit 525 Kilovolt (kV) arbeiten. Dies ist die Spannungsebene, die nach Angaben der Vertragspartner als Standard für die neueste Generation von HGÜ-Verbindungen gilt. Die Fertigstellung der vier Konverterstationen – je zwei pro Umrichtersystem – ist für Anfang der 2030er Jahre geplant.
Die Aufträge folgen auf die im September 2023 unterzeichnete Kapazitätsreservierungsvereinbarung, in der Hitachi Energy als Lieferant für die vier benötigten Konverterstationen ausgewählt wurde, die in der Nähe der Netzverknüpfungspunkte in Heide, Wilhelmshaven, Polsum und Hamm errichtet werden sollen.
Korridor B
Das Herzstück des sogenannten Korridor B bilden die als V48 und V49 bezeichneten HGÜ-Verbindungen – Hochleistungsübertragungsautobahnen, die grüne Energie aus Onshore- und Offshore-Windparks im Norden zu den industriellen Lastzentren im Westen bringen sollen. Der Korridor B besteht aus zwei neuen Erdkabelverbindungen mit je zwei Konverterstationen, die Strom von der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ins Ruhrgebiet transportieren. Dabei soll jedes Erdkabelsystem bis zu 2 Gigawatt (GW) übertragen – bei Bedarf kann diese Übertragungskapazität über zusätzlich verlegte Leerrohre sogar um weitere 4 GW erhöht werden.
„Mit Korridor B werden wir künftig einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa leisten. Das Projekt wird bereits ab Anfang der 2030er Jahre grünen Strom zu Millionen von Haushalten und Industrie in Nordrhein-Westfalen transportieren“, erklärt Amprion-CTO Dr. Hendrik Neumann. „Wir freuen uns, mit Hitachi Energy einen zuverlässigen Partner an unserer Seite zu haben, der uns bei der effizienten Umsetzung des Projekts unterstützt.“
„Ohne die Netzkapazitäten, um Windenergie aus dem Norden in die noch stark von fossilen Brennstoffen abhängigen Gebiete im Süden und Westen zu leiten, kann das Land die Dekarbonisierung nicht innerhalb des angestrebten Zeitrahmens erreichen“, ergänzt Niklas Persson, Managing Director des Geschäftsbereichs Grid Integration bei Hitachi Energy. „Wir sind stolz darauf, dass wir Amprion dabei unterstützen dürfen, mit diesem jüngsten Projekt die Bemühungen Deutschlands um saubere Energie voranzutreiben.“ (cp)
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