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Beschleunigtes Genehmigungsverfahren bei NordOstLink

06.06.2023 -Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und 50Hertz wollen den Ausbau von NordOstLink mit dem neuen „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ schneller vorantreiben.

Das vor Kurzem in Kraft getretene „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ ermöglicht es, zukünftige Stromverbindungen durch ein neues Genehmigungsverfahren deutlich schneller voranzutreiben. Die Übertragungsnetzbetreiber TenneT und 50Hertz haben diese Option nun für ihr gemeinsames Erdkabelprojekt NordOstLink genutzt. In Kombination mit neuen Umwelt- und Artenschutzvorgaben nimmt der Netzausbau Fahrt auf und bringt die Energiewende einen großen Schritt voran.

Der Startpunkt von NordOstLink in Heide in Schleswig-Holstein. Foto: TenneT TSO GmbH

Schritt zur Integration der Offshore-Windkraft

„Die Gleichstrom-Erdkabel-Verbindung NordOstLink spielt eine zentrale Rolle bei der Integration des enormen Potenzials der Nordsee-Offshore-Windkraft ins deutsche Übertragungsnetz. Daher haben wir gemeinsam mit unserem Partner TenneT beschlossen, die beschleunigenden Möglichkeiten der neuen gesetzlichen Regelungen zu nutzen“ erklärt Stefan Kapferer, Geschäftsführer von 50Hertz. NordOstLink werde in diesem Zusammenhang zu einem bedeutenden Pilotprojekt. Um die Energiewende voranzutreiben, müssten jetzt gemeinsam gehandelt und pragmatische Lösungen gefunden werden.

TenneT und 50Hertz wenden im Pilotprojekt rund um NordOstLink erstmals das neue Verfahren an. Die Leitung wird entsprechend den gesetzlichen Vorgaben als Erdkabel geplant. In Heide, dem Startpunkt von NordOstLink in Schleswig-Holstein, planen 50Hertz und TenneT zudem ein innovatives Strom-Drehkreuz. Dadurch entsteht erstmals die Möglichkeit, Gleichstromverbindungen wie NordOstLink direkt mit anderen Gleichstromleitungen zu verbinden. Diese technische Innovation markiert den Einstieg in ein vermaschtes Gleichstromnetz, das eine effiziente und flexible Übertragung von Strom über weite Strecken zu Verbrauchszentren ermöglicht.

Beschleunigtes Genehmigungsverfahren

Im vergangenen Jahr hat der Gesetzgeber ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren für neue Leitungsprojekte eingeführt, die von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Nun besteht die Option, das Präferenzraumverfahren auch auf bereits bestätigte Projekte wie NordOstLink anzuwenden. Das Präferenzraumverfahren bildet die erste Stufe des Genehmigungsverfahrens. Anders als bisher, suchen aber nicht die Vorhabenträger geeignete Räume für eine Erdkabelverbindung. Stattdessen entwickelt die Bundesnetzagentur einen fünf bis zehn Kilometer breiten Präferenzraum. In diesem planen die Vorhabenträger im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren den grundstücksgenauen Trassenverlauf.

Die Bundesregierung hat mit dem Präferenzraumverfahren sowie neuen Vorgaben für den Arten- und Umweltschutz die Weichen für ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren gestellt. TenneT und 50Hertz betonen, dass das neue Deutschlandtempo aber nicht zu weniger Beteiligung und Dialog führen soll. Beschleunigung werde nur funktionieren, wenn die Öffentlichkeit und insbesondere die Bewirtschafter betroffener Flächenweiterhin auf dem Weg „mitgenommen“ werden. TenneT und 50Hertz werden daher auch bei NordOstLink auf Dialog und auf eine Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Planung setzen.

www.tennet.eu

www.50hertz.com