18.01.2022 – Die Bundesnetzagentur berät den Entwurf des Szenariorahmens der Übertragungsnetzbetreiber und beteiligt auch die Öffentlichkeit. Er bildet mögliche Szenarien für die Planung des Ausbaubedarfs im Stromnetz bis 2037 und 2045 ab. Nach Genehmigung durch die Bundesnetzagentur stellt der endgültige Szenariorahmen die Grundlage für den Stromnetzausbau, der sich am Ziel Klimaneutralität bis 2045 orientiert.
Annahmen zu Kraftwerkskapazitäten und Stromverbrauch
Die angenommenen Kapazitäten für erneuerbare Energien steigen dem Entwurf zufolge verglichen mit dem letzten Szenariorahmen deutlich an. Der konventionelle Kraftwerkspark besteht fast ausschließlich aus Gaskraftwerken, die im Jahr 2045 ebenfalls CO2-neutral betrieben würden.
Die Netzbetreiber haben zudem die Modelle zur Prognose des Stromverbrauchs aus dem letzten Szenariorahmen weiterentwickelt. Sie richten sich der Bundesnetzagentur zufpöge noch stärker auf die Dekarbonisierung aller Sektoren. Für jeden Sektor werden Annahmen getroffen, welche Anwendungen zukünftig elektrifiziert werden. Bei einigen Anwendungen kommt auch die Verwendung von Wasserstoff infrage. Neue Stromanwendungen wie Wärmepumpen, E-Mobilität und Elektrolyse führen in allen Szenarien insgesamt zu einer deutlichen Steigerung des Stromverbrauchs. So können CO2-Minderungen im privaten Bereich, im Verkehr sowie im gewerblichen und industriellen Sektor erreicht werden.
Szenariorahmen betrachtet erstmals das Jahr 2045
Die Übertragungsnetzbetreiber erstellen alle zwei Jahre einen Szenariorahmen. Dieser beschreibt mit Hilfe von verschiedenen Szenarien die wahrscheinliche Entwicklung des Stromsektors. Die aktuellen Szenarien betrachten die Jahre 2037 und 2045.
Die Übertragungsnetzbetreiber schlagen aktuell fünf verschiedene Szenarien vor. Drei davon blicken in das Jahr 2037. Zwei weitere bilden erstmals die vollständige Transformation des Energiesektors im Jahr 2045 ab. Die Szenarien orientieren sich an den aktuellen energiepolitischen Zielen der Bundesregierung. (ds)