Weitere Ergebnisse...

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

DREI FRAGEN AN… Oliver Roth, Geschäftsführer comtac AG

Herr Roth, die Digitalisierung der Verteilnetze in Deutschland kommt in Fahrt. Was sind nach Ihrer Beobachtung die wichtigsten Treiber dieser Entwicklung?

Oliver Roth, Geschäftsführer comtac AG. Foto: comtac AG

Zentral für diese Dynamik ist sicherlich der §14a EnWG, der vielen Netzbetreibern konkreten Handlungsbedarf aufgezeigt hat. Zudem sind nicht nur die Anforderungen an die Digitalisierung heute viel klarer, es sind inzwischen auch ausgereifte technische Lösungen verfügbar – wie etwa unsere, die auf langjähriger Erfahrung im Netzmonitoring basieren.

Laststeuerung und Netzoptimierung erfordern laufend aktualisierte Daten – am besten im Minutentakt. Das klingt nicht revolutionär, ändert aber sehr viel für die Technologien und Geräte in der Digitalisierungskette von Erfassung über Auswertung bis zum Steuern. Durch die Konkretisierung der Regulatorien und die von den Netzbetreibern durchgeführten Machbarkeitsstudien wissen wir: Die Verteilnetzdigitalisierung kann nicht in die Technik anderer Netzebenen integriert werden. Die Anforderungen an die Lösungskomponenten sind somit klar und das unterstützt nun die Digitalisierung.

Mit welchen Anforderungen kommen die Netzbetreiber auf Sie als Lösungsanbieter zu?

Eine Verkabelung der Stationen ist nicht leistbar. Deshalb sollten Monitoring-Produkte Funktechnologien mit guter Abdeckung und Durchdringung wie das 450MHz-LTE-Netz für kritische Infrastrukturen unterstützen – und das „cybersecure“!

Dabei sind offene, interoperable und auf Standards basierende Produkte gefragt. Proprietäre herstellergebundene Lösungen erfüllen bei der geforderten Produktverfügbarkeit und Lebensdauer von 20 Jahren nicht das Kriterium der Nachhaltigkeit.

Angesichts der schieren Anzahl von Trafostationen und begrenzter Ressourcen gewinnen zudem praktische Aspekte an Bedeutung. Wie können Netzbetreiber ihre Monitoringsysteme schnell, einfach und sicher installieren und in Betrieb setzen? Nicht nur schnelle Montage, sondern die automatisierte Integration der immensen Anzahl von Datenpunkten und deren Zuordnung ins übergeordnete System sind notwendig. Wer als Anbieter Erfolg haben will, sollte eine überzeugende Antwort bieten.

Wo sehen Sie aktuell noch Hindernisse für eine schnelle Digitalisierung in der Mittel- und Niederspannung?

Wir sehen die Rollout-Kapazität als echtes Hindernis an. Auswahl und Test geeigneter Systemkomponenten sind angesichts komplexer regulatorischer Vorgaben eine Herausforderung – standardisierte Systemkomponenten in unterschiedlicher Verantwortung schaffen da etwas Abhilfe. Die Digitalisierung der Verteilnetze wird so oder so noch Jahre dauern und Netzbetreibern und Lösungsanbietern spannende Zeiten bescheren. Auch wir als Comtac müssen und werden unsere Entwicklungsanstrengungen daher weiter intensivieren – und hören dabei genau auf unsere Kunden. (pq)

www.comtac.ch