15.11.2024 – Mit dem ersten Kabeleinzug im Landkreis Hof startet TenneT mit den wesentlichen Bauaktivitäten für das SuedOstLink-Gleichstromprojekt. Nachdem die Bundesnetzagentur am 27. September 2024 den Planfeststellungsbeschluss für den bayerischen Trassenabschnitt C1 von Münchenreuth im Landkreis Hof bis Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel erteilt hat, startete TenneT mit ersten Arbeiten für die Bauphase des Projekts. Hierzu wurden in diesem Bauabschnitt bereits zum Teil die etwa 1,90 Meter tiefen Kabelgräben ausgehoben, Schutzrohre verlegt sowie Horizontalspülbohrungen ausgeführt.
„Der erste Kabeleinzug für SuedOstLink markiert einen entscheidenden Schritt hin zu einem zukunftsfähigen Stromnetz, das unsere Versorgung sicherer, kostengünstiger und klimafreundlicher macht. Das Projekt wird gebaut und Realität – das ist Energiewende in der Umsetzung. Und genau mit diesem Tempo und Engagement müssen wir weitermachen, um die Energiewende in Deutschland erfolgreich umzusetzen,“ kommentiert Tim Meyerjürgens, COO von TenneT, die Arbeiten.
Bauablauf beim Kabeleinzug
Der Bauablauf für SuedOstLink, an dem auch der Kabelhersteller Prysmian maßgeblich beteiligt ist, folgt einem logistisch anspruchsvollen Zeitplan. Zunächst werden die etwa 1,90 Meter tiefen Kabelgräben ausgehoben und die Schutzrohre verlegt, die die Stromkabel schützen. Anschließend werden die Kabelgräben wieder verfüllt. Wo der SuedOstLink-Verlauf Straßen, Gleise oder Flüsse kreuzt, kommen besondere Bau- und Verlegeverfahren zum Einsatz: Hierzu zählen etwa Spülrohrverfahren (HDD), Pressbohrverfahren oder Mikrotunnelbauverfahren. Für diese Verlegeverfahren werden je nur eine Start- und Zielgrube als Anfangs- und Endpunkt sowie Flächen für die Baustelleneinrichtung benötigt. Danach erfolgt der eigentliche Kabeleinzug, bei dem sogenannte Muffengruben ausgehoben werden. Die Kabel werden dort mithilfe einer Seilwinde in die Schutzrohranlage eingezogen und miteinander verbunden. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Muffengrube zurückgebaut und die Leitung ist vollständig unterirdisch.
Weitere Schritte
Im Laufe der nächsten Monate werden in den fertiggestellten Bauabschnitten sukzessive weitere Kabel eingezogen und fertiggestellt. Der gesamte Prozess ist auf eine möglichst unterbrechungsfreie und termingerechte Umsetzung ausgelegt, damit SuedOstLink ab 2027 in Betrieb gehen kann. Der SuedOstLink besteht im Detail aus zwei Vorhaben. Das Vorhaben 5 verläuft zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Isar bei Landshut in Bayern. Das Vorhaben 5a verläuft zwischen Klein Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern und ebenfalls ISAR bei Landshut in Bayern. SuedOstLink transportiert Strom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden, aber auch Sonnenstrom aus Bayern in den Norden. Die Übertragungskapazität für jedes der beiden Vorhaben von SuedOstLink umfasst jeweils zwei Gigawatt. Für die Vorhaben 5 und 5a werden in Bayern auf einer Strecke von rund 270 km vier Erdkabel in zwei nebeneinander liegenden Gräben verlegt. Das Vorhaben 5 soll ab 2027 und das Vorhaben 5a ab 2030 in Betrieb gehen. (cp)