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Vier Hebel fürs Verteilnetz

04.07.2025 – Eine aktuelle Studie der dena zeigt, wie die Finanzierung, Planung und Digitalisierung von Verteilnetzen effizient vorangetrieben werden können.  

Mit der neuen Verteilnetzstudie II legt die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) eine betriebswirtschaftlich fokussierte Analyse vor, in der sie vier zentrale Handlungsfelder für den zukunftsfähigen Umbau und Ausbau der Verteilnetze benennt. Hierzu zählen attraktive Investitionsbedingungen, koordinierte Planung, mehr Digitalisierung sowie eine spartenübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Netzbetreibern. „Der Weg zur Klimaneutralität im Verteilnetz ist anspruchsvoll. Es braucht einen verlässlichen Ordnungsrahmen, der Investitionen ermöglicht sowie Digitalisierung und Kooperation auf allen Ebenen. Genau hier setzt unsere Studie an“, erläutert Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der dena.   

Die dena-Verteilnetzstudie II gibt strategische Empfehlungen für Verteilnetzbetreiber und zeigt Wege für die sektorenübergreifende Transformation der Verteilnetze in Richtung Klimaneutralität auf. (Bild: Deutsche Energie-Agentur GmbH) 

Die dena-Verteilnetzstudie II gibt strategische Empfehlungen für Verteilnetzbetreiber und zeigt Wege für die sektorenübergreifende Transformation der Verteilnetze in Richtung Klimaneutralität auf. (Bild: Deutsche Energie-Agentur GmbH)

Handlungsfeld 1: die Finanzierung  

Nach Ansicht der Studienautoren sind die Investitionsbedingungen der wichtigste Baustein für eine erfolgreiche Transformation der Verteilnetze, zumal ein verlässlicher Ordnungsrahmen erst wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle ermöglicht – und gleichzeitig Systemkosten senkt. Aufgrund von Restriktionen in der Fremdfinanzierungsfähigkeit sind Netzbetreiber jedoch auf zusätzliche Kapitalquellen angewiesen. Ausreichend Kapital zu beschaffen, kann daher eine Herausforderung für Unternehmen darstellen. Hierfür liefert die Studie verschiedene Lösungsansätze: eine Erhöhung des regulierten Eigenkapitalzinssatzes, strategisches staatliches Eigenkapital oder die Gründung externer Gesellschaften. 

Handlungsfeld 2: die Planung  

Eine koordinierte, möglichst früh zwischen allen Sparten und verschiedenen Ebenen verzahnte Planung ist das zweite zentrale Handlungsfeld, das die dena für die effiziente Auslegung und den Ausbau der Verteilnetze identifiziert. Um parallele Energieinfrastrukturen zu vermeiden, braucht es den Studienergebnissen zufolge eine Fortentwicklung der Stromnetz- und Wärmeplanung hin zu einer Energieleitplanung mit einheitlichen Datenstandards. In diesem Zusammenhang sollten die EU-, Bundes- und Länderbehörden weiter bürokratische Hürden abbauen und Genehmigungsverfahren für den Netzausbau standardisieren und digitalisieren. 

Handlungsfeld 3: Digitalisierung  

Drittens kann eine verstärkte Digitalisierung dabei helfen, Energieinfrastrukturen vorausschauend und effizient zu planen und zu betreiben. Sie bietet die Chance, durch Echtzeitdaten intelligenter Messsysteme die Versorgungssicherheit zu erhöhen, Prozesse zu beschleunigen und durch die gewonnene Transparenz den Netzausbau zu optimieren.  

Handlungsfeld 4: Kooperation 

Im vierten Handlungsfeld setzten die Studienautoren den Fokus auf die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe. Dies erfordert eine engere Kooperation aller beteiligten Akteure auf den verschiedenen Ebenen. Dies beinhaltet auch die spartenübergreifende Zusammenarbeit der Verteilnetzbetreiber sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern. So können beispielsweise regionale Zusammenschlüsse und Kooperationen bei der Ressourcenbeschaffung helfen oder dem Fachkräftemangel entgegenwirken.  

Das Studiendesign 

In der Studie wird ein Muster-Verteilnetzbetreiber einer für Deutschland repräsentativen Kommune modelliert. Die darauf basierende Analyse zeigt die Auswirkungen des Transformationsverlaufs auf Verteilnetzbetreiber und deren Handlungsmöglichkeiten. Die Studie entstand unter Federführung der dena, in Kooperation mit BET Consulting GmbH, der Bergischen Universität Wuppertal, BMU Energy Consulting GmbH sowie 26 Verteilnetzbetreibern. Sie setzt auf bestehenden Energiesystemstudien auf und ergänzt diese um eine betriebswirtschaftliche Perspektive auf die Transformation. (cp)  

www.dena.de   

Beitragsbild: Xavier MARCHANT / stock.adobe.com (Symbolbild)