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Mitnetz treibt Digitalisierung des Stromnetzes voran

14.04.2022 – Der enviaM-Netzbetreiber hat eine seiner ersten digitalen Trafostationen in Markkleeberg, Landkreis Leipzig, in Betrieb genommen. Weitere 225 digitale Trafostationen sollen in 2022 folgen. Mit den Modernisierungen will Mitnetz Strom seine Mittel- und Niederspannungsnetze transparenter und steuerbarer machen. Bis 2026 sollen bis zu 30 Prozent der Trafostationen und Kabelverteiler im Netzgebiet digital ausgestattet oder konventionelle Stationen mit digitaler Messtechnik nachgerüstet werden. Insgesamt betreibt der Netzbetreiber rund 18.000 Trafostationen im Netzgebiet.

Die digitalen Trafostationen liefern Spannungs- und Lastverhältnisse im Niederspannungsnetz. Die Daten sollen Erkenntnisse liefern, wie das Stromnetz ausgelastet ist. So will der Verteilnetzbetreiber Netzengpässe vermeiden, die Nutzung von regional erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien erhöhen und das Mobilitätsbedürfnis der Kunden bei steigender Elektromobilität sicherstellen.

„Das Verhalten unserer Kunden wird sich mehr denn je ändern. Die Anforderungen an die Stromnetze werden immer komplexer. Unsere Kunden werden zukünftig teilautark sein, selbst Energie einspeisen und flexibel agieren. Sichtbarkeit, Steuerbarkeit und Transparenz sind unsere Versorgungsaufgabe für morgen. Wir setzen die Strom- und Verkehrswende vor Ort um“, sagt Dirk Sattur, technischer Geschäftsführer Mitnetz Strom.

Digitale Trafostation

Inbetriebnahme der digitalen Trafostation. Fotograf: Christian Kortüm

Schnellere Wiederversorgung durch digitale und fernschaltbare Trafostationen

Neben den digitalen Trafostationen sorgen bereits rund 200 fernschaltbare Trafostationen für eine schnellere Wiederversorgung der Kunden. Wenn Störungen auftreten, werden diese in der Schaltleitung sofort erkannt und können per Mobilfunk oder Breitband, ohne Mitarbeiter vor Ort, auf funktionierende Leitungen umgeschaltet werden. „Bei den Sturmtiefs Ylenia und Zeynep Anfang 2022 konnten wir Störungen viel schneller eingrenzen und bereits etwa 20 Prozent unserer Schalthandlungen mittels Fernsteuerbarkeit durchführen. Die Technik ist erprobt und erfolgreich und hilft uns Niederspannungsnetze noch digitaler und sichtbar zu machen. So können wir kosteneffizienter an der richtigen Stelle bei steigender Last durch Ladeinfrastruktur, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen das Stromverteilnetz weiterentwickeln“, ergänzt Sattur.

287 Millionen Euro für Netzausbau in 2022

Neben den digitalen Lösungen sind der klassische Netzausbau und die Netzverstärkung weiterhin wichtig. In 2022 gibt der enviaM-Netzbetreiber an, rund 287 Millionen Euro (2021: 320) für die Erweiterung, Erneuerung und Instandhaltung des Stromnetzes in seinem Netzgebiet investieren zu wollen. Die Maßnahmen umfassen mit der Hoch-, Mittel- und Niederspannung alle Spannungsebenen des Verteilnetzes. Dazu zählen, Umspannwerke zu erweitern, Trafostationen zu modernisieren sowie Freileitungen insbesondere im Mittel- und Niederspannungsbereich zu verkabeln. Derzeit zählt das Unternehmen im Mittel- und Niederspannungsnetz einen Verkabelungsgrad von 70 Prozent. Bis 2026 werde der Verkabelungsgrad auf 77 Prozent steigen. (ds)

www.mitnetz-strom.de