Wenn sich Erfahrung und fachliche Kompetenzen eines Netzbetreibers mit dem methodischen und innovativen Know-How eines Tec-Anbieters zusammenfinden, dann bringt dies Herausforderungen und Chancen mit sich. Das dies funktioniert, zeigen MITNETZ STROM und exceeding solutions GmbH, die in enger Zusammenarbeit neue energiewirtschaftliche Anwendungen auf den Weg bringen.
Seit August 2023 hat die exceeding solutions GmbH ihren Sitz im Technologiepark Weinberg Campus in Halle/Saale. Foto: exceeding solutions GmbH
Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH ist als regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland für Planung, Betrieb und Vermarktung eines über 74.000 Kilometer langen Stromnetzes verantwortlich. In den letzten Jahren hat MITNETZ STROM die Chance der Energiewende ergriffen und in neue Geschäftsfelder entwickelt. Dazu zählen die Errichtung von Elektroladesäulen oder auch die Weiterentwicklung ihres Portfolios als Mess- und Zähldienstleister. Mit exceeding solutions GmbH haben sie dabei einen Partner gefunden, der mit innovativen Ansätzen und agilen Entwicklungsmethoden nicht nur Hilfestellung gab, sondern mit großem Know-how bei der Entwicklung von Smart Grid Komponenten unterstützt. Bereits heute betreut MITNETZ STROM über 1,6 Millionen eigene Stromzähler, davon 470.000 moderne Messeinrichtungen (mME) sowie 21.000 intelligente Messsysteme im eigenen Netzgebiet.
Frühzeitig reagiert
Gerade die Anforderungen an die Digitalisierung sind so vielfältig, dass die Kunden nach vernetzten und nachhaltigen Lösungen fragen. Ulrike Kreißig, Leiterin Produktentwicklung Mess-/Zähldienste von MITNETZ STROM, und ihr Team haben bereits vor einigen Jahren den Marktbedarf erkannt. „Wir haben bereits vor etwa fünf Jahren erfolgreich Machbarkeitsstudien initiiert und dabei auch ein entsprechendes Kundeninteresse identifiziert“, erklärt sie. Und so fungiert MITNETZ STROM nicht nur als Partner für die zuverlässige Stromversorgung, sondern auch als Dienstleister für den Messstellenbetrieb.
Für die Stadtwerke beispielsweise bietet MITNETZ STROM ein Full-Service-Paket über die gesamte Prozesskette des Smart Meter Rollouts an. „Unserer kompakten Lösung vertrauen bereits über 50 Stadtwerke“, weiß Ulrike Kreißig, Leiterin Produktentwicklung Mess-/Zähldienste von MITNETZ STROM. „Es umfasst Dienstleistungen von der Planung, der Beschaffung bis hin zu intelligenten Softwarelösungen für Administrierung und Betrieb der intelligenten Messsysteme (iMSys). Unsere Module sind einzeln, aber auch als Gesamtpaket buchbar.“
MITNETZ STROM bietet Stadtwerken ein Full-Service-Paket über die gesamte Prozesskette, angefangen von der Planung bis hin zu intelligenten Hard- und Softwarelösungen für Realisierung und Betrieb der intelligenten Messsysteme (iMSys). Grafik: MITNETZ STROM
SensoM – der Alleskönner
Das neueste Add-On bringt MITNETZ STROM zusammen mit der exceeding solutions GmbH im Mai 2023 hervor. Die entwickelte Plattform SensoM kombiniert die Begriffe Sensor und Management und stellt eine Submetering-Lösung zur Fernauslesung von Wärme- und Wasserverbräuchen dar.
Der Partner exceeding solutions GmbH aus Halle stellt dabei die Infrastruktur für den Ausleseprozess und die Weiterverarbeitung der unterschiedlichsten Mess- und Sensordaten bereit. „Inzwischen haben wir über 10.000 Sensoren auf der Plattform in Betrieb“, berichtet Ulrike Kreißig. Marcus Dalgahn, Spezialreferent Mess- und Zähldienste bei MITNETZ STROM, beschreibt den standardisierten Prozess: „Alle verbauten Rauchmelder mit Bildern, Typen- und Einbaudaten sowie tagesaktuelle Informationen zur Funktionsfähigkeit sind für jede Liegenschaft aufgelistet. Eine rote Warnmeldung zeigt etwaige Probleme an. Dabei lässt sich auch erkennen, ob das Gerät defekt ist oder einfach abmontiert wurde.“
Doch die Fernwartungsservices gehen weit über digitalisierte Rauchmelder hinaus. Der elektronische und automatisierte Ausleseprozess von Wärme- und Wasserverbräuchen gehört ebenso dazu, wie Leckageortung oder Parkplatzmanagement. „Wir decken mit unserer Plattform die unterschiedlichsten Anwendungsfälle als Standardprozesse ab“, informiert der Experte. Dalgahn weiter: „Wir lesen die eingebundenen Zähler und Sensoren vollautomatisch über Datensammler aus. Per Mobilfunk werden die Daten an unsere Plattform übermittelt. Dort werden sie für weitere Anwendungen oder Prozesse aufbereitet und visualisiert.“
Zukunftssicher und datenschutzgerecht
Dabei ist SensoM überaus flexibel. „Der Versorger kann für neue Services eigene Prozesse aufbauen. Darüber hinaus können wir alle am marktgängigen Zähler, Sensoren und Datensammler einbinden – etwa auch Gaszähler. SensoM beherrscht jeden Übertragungsstandard“, so Dalgahn. Standardmäßig werde das Lo-RaWAN – Long Range Wide Area Network – genutzt, aber auch über WMBus – Wireless-M-Bus – kommunizierende Bestandszähler könnten ohne Probleme integriert werden. Zudem sei die Lösung zukunftssicher. Für die künftige Einbindung der Zähler über den CLS-Kanal (Controllable Local System) des intelligenten Messsystems oder die BSI-konforme Submeter-Einheit (SME) existiere bereits ein funktionsfähiges Pilotsystem“, berichtet Dalgahn.
Sichere und moderne Systeme für Stadtwerke und die Welt
Für Oliver Punk und Prof. Uwe Heuert – beide Gründer und Geschäftsführer der exceeding solutions GmbH – ist SensoM ein Produkt, welches Zukunft spricht. „Wir hier in Halle übernehmen die komplette Entwicklung, den Support sowie das Hosting der Daten im eigenen, BSI-konformen Data Center und sichern den Vorgang durch ein komplexes datenschutzgerechtes Rechte- und Rollenkonzept ab“, so Punk weiter. Des Weiteren wurde durch exceeding solutions die EMT-Software entwickelt, welche das regulierte Geschäft der Stadtwerke im Bereich Smart Metering absichert und durch MITNETZ vermarktet wird. Für exceeding solutions GmbH ist es oberstes Ziel ein vollständiges Portfolio anzubieten, welches die Stadtwerke bei der Digitalisierung unterstützt und die Energiewende weiter vorantreibt. Mit ihrem Unternehmen, welches sie 2013 als Spin-Off der Hochschule Merseburg gründeten, gewannen sie breits 2017 Preise für Forschung, Innovation und Gründung. Zusammen mit einem kompetenten Team aus über 30 Mitarbeitern entwickeln sie nicht nur Testsysteme für Smart Metering, sondern auch Prüfsysteme für 5G in enger Zusammenarbeit mit dem TÜViT und dem Fraunhofer IIS in Nürnberg. Mit dem Neubau des Firmensitzes in Halle (Saale) im August dieses Jahres ist man auch räumlich für die Zukunft gerüstet. Doch damit nicht genug, auch in Sachen Produktentwicklung geht es in großen Schritten voran. „Derzeit arbeiten wir an einer Neuentwicklung im Bereich aEMT“, erzählt Uwe Heuert stolz. „Ergebnisse aus dem Niederspannungsprojekt ,LoVoCon‘ (Low Voltage Control) fügen sich in das Design der EXS-Produktfamilie ein und unterstützen FNN-Steuerboxen. Über eine standardisierte Schnittstelle ist eine Anbindung der ERP-Systeme der Stadtwerke einfach möglich. Damit ergibt sich für die Stadtwerke ein breites Spektrum an Steuerungsmöglichkeiten über das Smart Meter Gateway – und das, unabhängig davon um welchen Gerätetyp es sich handelt“, so Heuert abschließend.
Mit weiteren Produkten wie der Smart Energy Cloud, der AS4 Marktkommunikation als SaaS-Lösung (Software-as-a-Service) und der es:Cloud sind die Hallenser Experten in Sachen zukunftsweisender Lösungen.
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Mitteldeutsche Netzgesellschaft
Strom GmbH
Ulrike.Kreissig@mitnetz-strom.de
in Zusammenarbeit mit
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