Die Smart-Meter-Branche blickt im letzten Quartal dieses Jahres gespannt gen Berlin. Was wird sie bringen, die Novelle des Messstellenbetriebsgesetzes? Einen Teaser gab es in Form des sogenannten „Digitalisierungsberichts“, der bereits im Titel anmahnte, den „Systemnutzen der Digitalisierung der Energiewende konsequent zu heben“. Die Systemdienlichkeit der digitalen Energiewende steht also im Vordergrund der Gesetzesnovellierung. Dazu braucht es zum einen die Skalierung des Messsystem-Rollouts (28 Millionen Marktlokationen bis 20232) und zum anderen die Einführung und schnelle Verbreitung der Steuerlösungen (16 Millionen Marktlokationen bis 2032). Damit wäre der Titel dieses Beitrags schon einmal erklärt, aber wo stehen wir im Hinblick auf das Ziel eine Systemdienlichkeit zu erreichen?
Skalieren des Messsystem-Rollouts
Hinter vielen Messstellenbetreibern, und natürlich auch hinter uns als Hersteller, liegen heute bereits einige Jahre, in denen Erfahrungen mit dem Rollout und dem Betrieb intelligenter Messsysteme gemacht wurden. Insbesondere wurde dabei erkannt, welche Thematiken einer Skalierung des Rollouts entgegenstehen beziehungsweise welche Funktionen eine Skalierung unterstützen würden Eines dieser Themen war die flexiblere Umsetzung der sicheren Lieferkette Theben Smart Energy hat hier im vergangenen Jahr bereits mit der theSI eine Alternative zum Versand von Smart Meter Gateways (SMGW) in Safety- bzw. Skyboxen vorgelegt. Die Lösung kann zukünftig auch im Rahmen der „MSB-SiLke“ weiter Verwendung finden.
Ein zentrales Thema für den Rollout wird die Robustheit der SMGW sein. Wir arbeiten kontinuierlich an der Weiterent wicklung der CONEXA, um Leistungsfähig keit und Funktionalität mit einer hohen Zuverlässigkeit zu verbinden. Mit einem wachsenden Team legen wir zudem einen besonderen Fokus bei der Interoperabilität von Geräten und Systemen sowie im Service. So tragen wir aktiv dazu bei, den erfolgreichen Hochlauf der Messsystem-Installationen zu unterstützen. Die Einführung von CLS-Lösungen erhöht zusätzlich die Bedeutung der Interoperabilität, da es nun entscheidend ist, schnell mit allen marktüblichen Produkten kompatibel zu sein.
Auf die Unterstützung einer wachsenden Geräteanzahl im Feld zahlt auch die neue Funktion des Netzwerkmanagements ein. Mit unserem Netzwerk-Management-System bieten wir die Lösung für eine effiziente Betriebsführung und Geräteüberwachung im Rollout intelligenter Messsysteme. Bei der Geräteinstallation unterstützen wir mit einer aussagekräftigen WAN-Verbindungsüberprüfung direkt am Einbauort.
Die Erhöhung der an ein SMGW angebundenen Zahl von Zählern ist ein weiteres Skalierungsthema, für das wir, neben der bisherigen drahtgebundenen Variante, mit dem OMS-Kompaktprofil nun auch eine Funklösung bereitstellen. Die interoperable Lösung erfolgt über eine Anbindung der Zähler per wireless-M-Bus und ermöglicht die Umsetzung des TAF 7. Die Messwerte der angeschlossenen Zähler stehen somit als 15-Minuten-Werte für die Abrechnung zur Verfügung.
Mit der nächsten Software-Version der CONEXA besteht außerdem die Möglichkeit, die zu versendenden Daten an der WAN-Schnittstelle zu komprimieren. Die Funktion der Datenkomprimierung kann der GWA mit einem definierten Befehl aktivieren oder deaktivieren. Über die Komprimierung der Daten lässt sich bei einem SMGW mit mehreren Zählern und hochfrequenten TAFs bis zu 75% Datenvolumen beim Messwertversand einsparen.
Mit dem Hochlauf der SMGW gewinnt ein gut funktionierender und standardisierter GWA-Wechsel zunehmend an Bedeutung, nur so kann die weitere Verwendung der Geräte sichergestellt werden. Heute sind dazu noch keine Marktprozesse abbildbar. In den FNN-Mikroprozessen ist die Behandlung des NTP-Kanals im Zertifikatswechselprozess aktuell nicht genau spezifiziert. Dies hat im Betrieb zu fehlgeschlagenen Wechselprozessen geführt. Basierend auf Kundenfeedback und im Hinblick auf eine zukünftige Standardisierung wurde der Wechselprozess so angepasst, dass per Befehl der NPT-Kanal nur noch zum GWA-Neu aufgebaut wird. Ist der Aufbau des NTP-Kanals zum GWA-Neu erfolgreich, wir der Admin-Service Kanal aufgebaut, um den Wechselprozess weiterzuführen.
Last but not least wurde aktuell eine Produktionserweiterung umgesetzt, die eine siebenstellige Produktionsmenge im Jahr ermöglicht. Die für die Erreichung der Einbauziele notwendigen Stückzahlen stehen dem Markt somit zur Verfügung und werden kein Hindernis im Hochlauf darstellen.
Steuern für die Systemdienlichkeit
Eines der zentralen Themen für die Systemdienlichkeit ist neben der Beobachtbarkeit durch die Daten aus dem intelligentem Messsystem oder der Ermöglichung variabler Tarife natürlich die Option, Lasten oder Erzeuger zu steuern.
Theben Smart Energy unterstützt die Umsetzung der Steuerbarkeit mit technischen Lösungen aus einer Hand. Unser performantes Smart Meter Gateway CONEXA wird dabei um eine FNN-konforme Steuerbox SELEXA (mit Relaiskontakten oder zusätzlicher digitaler Schnittstelle über EEBus) oder das Mehrwertmodul (mit EEBus) ergänzt. Beide Lösungen erfüllen alle Anforderungen der netzdienlichen und marktorientierten Steuerung. Insbesondere ist im Fall der Steuerbox mit digitaler Schnittstelle oder dem Mehrwertmodul auch die stufenlose Steuerung bereits Bestandteil der Lösung.
Das Mehrwertmodul wurde vom BSI für ein BSZ-Pilotprojekt ausgewählt und durchläuft in diesem Rahmen aktuell die TR-5- und BSZ-Zertifizierung. Wir erwarten einen zeitnahen Abschluss des Verfahrens. Die Zertifizierung der Relais-Steuerbox wird voraussichtlich im November erreicht. Die Steuerbox mit digitaler EEBus-Schnittstelle wird Anfang 2025 zertifiziert zur Verfügung stehen.
Für alle Ausprägungen stehen Testgeräte zur Verfügung – unsere Vertriebskollegen freuen sich über ein vertiefendes Gespräch hierzu auf den metering days!
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