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Börsenstromtarife statt fixe Strompreistarife?

03.01.2023 – Während viele Verbraucher:innen derzeit von ihrem Stromversorger über Preiserhöhungen informiert werden, entspannen sich die Strompreise an der Börse. Seit Oktober sind diese deutlich gesunken, so auch im Dezember 2022. In diesem Monat sanken sowohl die Intraday als auch Day-Ahead Preise (siehe Abbildung 1, blaue und rote Linie). Viele sehen in steigenden Verbraucherpreisen bei sinkenden Börsenpreisen einen Widerspruch. Jedoch können Verbraucher:innen im Rahmen fixer Strompreistarife nicht von fallenden Börsenpreisen profitieren. Aus diesem Grund bieten einige Stromversorger seit kurzem Börsenstromtarife an.

Entwicklung der Börsenstrompreise

Auf der Website energy-charts.info des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sind aktuelle Börsenstrompreise einsehbar (siehe Abbildung 1 und 2). Abbildung 2 offenbart, dass Strombörsenpreise sich seit den kurzfristigen Spitzenwerten im Sommer entspannt haben. Zudem offenbart Abbildung 1, dass es regelmäßig Niedrigpreisphasen gibt. So lag der Intraday Auktion 15 Minuten Preis am 21.12.2022 um 23:45 Uhr bei 99,56 Euro pro Megawattstunde. Das entspricht einem Kilowattstundenpreis von gerundet 0,1 Cent. Hierauf kommen dann noch Netzentgelte und Abgaben, welche etwa 60 Prozent des Strompreises ausmachen.

„Viele Verbraucher reagieren skeptisch, wenn sie von Börsenstrompreistarifen hören, weil sie nur Fixtarife und eine Richtung der Preisentwicklung kennen: Die nach oben. Sie fühlen sich mit Fixpreisen sicherer. Dabei sind stabile Fixpreise in der Regel teuer erkauft. Börsenstrompreise hingegen sinken oft unter das Niveau der Fixpreis-Tarife; sie nähern sich regelmäßig sogar der Nullmarke an und können auch negativ sein. Damit sind sie oft die günstigere Alternative“, erklärt Jan Rabe, Dipl. Physiker und Strompreisanalyst.

Stromverbrauch in Niedrigpreisphasen legen

Rabe ist der Ansicht, dass Verbraucher:innen von der Volatilität der Börsenstrompreise profitieren können. Insbesondere wenn ein hoher Anteil ihres Stromverbrauchs zeitlich flexibel ist, wie der Ladestrom von E-Autos oder Wärmepumpen. Diese Haushalte könnten einen Großteil des Stromverbrauchs in Niedrigpreisphasen im Tagesverlauf legen und so von der Volatilität der Börsenstrompreise profitieren.

Damit Stromverbraucher:innen nicht selbst die Börsenpreise beobachten müssen, hat der Stromversorger Rabot Charge eine Lösung entwickelt, die z.B. den Ladevorgang eines E-Autos automatisiert bei niedrigen Börsenstrompreisen startet, wobei individuelle Kundenpräferenzen berücksichtigt würden. So könne unter anderem festgelegt werden, dass das Auto ab 1 Uhr nachts bis 6 Uhr morgens geladen wird und der Batterieladestand mindestens bei 70 Prozent liegen soll. (ds)

www.rabot-charge.de