26.07.2024 – Ein Forschungsteam der Hochschule München hat ein Konzept zur bürgernahen Kommunikation der Energiewende entwickelt, das Bürger:innen auf kommunaler Ebene stärker einbindet.
Die Energiewende gilt als Mammutprojekt. Ihr Erfolg hängt von der Akzeptanz und aktiven Beteiligung aller Bevölkerungsschichten ab. Dabei spielt eine bürgernahe Kommunikation eine entscheidende Rolle, um insbesondere auf kommunaler Ebene die Menschen zu motivieren, den Wandel zu nachhaltigen Energiesystemen mitzugestalten. Das Projekt „Kommunale Energiewende unterstützende Umweltkommunikation“ (KEuKo) unter der Leitung von Prof. Dr. Herbert Palm und Prof. Dr. Nicole Brandstetter zielt darauf ab, die Akzeptanz und Beteiligung der Bevölkerung zu fördern.
Im Mittelpunkt des KEuKo-Projekts stehen die Identifikation verschiedener Adressatengruppen und die Definition von Kommunikationsrollen. Diese berücksichtigen die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse und Kommunikationsgewohnheiten der Bürger:innen. Unabhängig von Beruf, Alter oder Geschlecht werden so Gruppen gebildet, die gezielt angesprochen werden können.
Auf Basis dieser Rollenprofile können maßgeschneiderte Kommunikationsstrategien wie Informationsveranstaltungen, Fachtagungen und Chatforen entwickelt werden, um den Austausch über die Energiewende zu fördern. „Kommunikation muss gezielt auf die Personengruppe ausgerichtet werden, die angesprochen werden soll. Rollenprofile ermöglichen uns das und befähigen Kommunikationsbeauftragte einer Gemeinde, diese Gruppe zu erreichen“, erklärt Prof. Palm.
Ein praktisches Beispiel ist die Veranstaltung „Tag des offenen Kellers“ in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, bei der Anwohnende ihre klimafreundlichen Heizungssysteme vorstellten und Erfahrungen austauschten. Prof. Brandstetter betont: „Unser Konzept zeigt, dass die kommunale Energiewende funktionieren kann, wenn der Bevölkerung Beteiligungsangebote gemacht werden, die ihren bevorzugten Kommunikationsgewohnheiten entsprechen.“ (pms)