25.01.2023 – Bereits heute spürt die Kommunalwirtschaft den Fachkräftemangel, wie der VKU anhand einiger Zahlen belegt: Demnach können 43 Prozent der VKU-Mitgliedsunternehmen zeitnah Stellen nicht besetzen. 67 Prozent der Unternehmen geben an, ihre angebotenen Ausbildungsplätze schon heute weder pünktlich noch vollständig zum Ausbildungsbeginn besetzen zu können. Das sei vor allem bei den gewerblich-technischen Berufen zu sehen: 9 von 10 Unternehmen können ihre gewerblich-technischen Ausbildungsplätzen können nicht oder nur schwer besetzen.
Laut VKU werde sich die Lage in den nächsten fünf bis zehn Jahren wahrscheinlich deutlich verschärfen. Diese Herausforderungen werden noch größer, wenn die Babyboomer in Rente gehen. Politisch ist dem Verband zufolge einiges in Bewegung. Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung sei das richtige Signal, wie Karin Pfäffle, Geschäftsführerin Stromnetz Hamburg und Vorsitzende des VKU-Ausschusses für Personalfragen kommunaler Unternehmen, ausführt: „Die Fachkräftestrategie bündelt die gemeinsamen Aktivitäten der Fachkräftesicherung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Ziel, Unternehmen und Betriebe darin zu unterstützen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Auch für kommunale Unternehmen ist die Suche nach Fachkräften eine existenzielle Frage. Kommunale Unternehmen sind hoch motiviert, sich in den zentralen Handlungsfeldern noch stärker als bislang zu engagieren. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Fachkräftestrategie der Bundesregierung.“
Gerade auch für die Realisierung der Energiewende brauchen die kommunalen Unternehmen weiterhin ausreichend Fachkräfte, damit sie die Dienstleistungen der Daseinsvorsorge zuverlässig für die Menschen vor Ort erbringen können. Dazu Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU): „Kommunale Unternehmen sind attraktive Arbeitgeber. Wer in einem kommunalen Unternehmen arbeitet, übernimmt im – wie wir gern sagen „Team #Daseinsvorsorge“ – mit seiner oder ihrer Tätigkeit direkt und vor Ort soziale und ökologische Verantwortung. Denn mit der eigenen Arbeitsleistung erbringt jede und jeder Beschäftigte einen individuellen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Und ohne sie gibt es keinen Strom aus der Steckdose, kein Trinkwasser aus dem Wasserhahn, kein schnelles Internet über Glasfaser, keine warme Wohnung im Winter, und auch keine sichere Entsorgung von Abwässern und Abfällen. Die Tätigkeiten, Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in kommunalen Unternehmen sind vielfältig, sinnstiftend und bieten vor allem eines: Sicherheit in schwierigen Zeiten.“ (ds)