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Perfekte Verbindung

Wer sucht, der (er)findet. Doch nicht jedes Unternehmen besitzt die Kapazitäten, eigene Technologien zu entwickeln. PROvendis knüpft als Schnittstelle Kontakte zwischen Unternehmen und Forschungsinstituten.

Innovation lebt von neuen Ideen und der Intention, etwas zu bewegen. Gerade in der Energiewirtschaft sind pfiffige Ideen, kreative Erfindungen und neue Wege wichtiger denn je, um die Energiewende voranzutreiben. So auch die Innovation der Technischen Hochschule Köln „GridMaximizer“. Diese erlaubt durch die Koordination von Ladevorgängen eine optimale Auslastung von Niederspannungsnetzen beim Schnellladen mehrerer Elektrofahrzeuge. Ein System von über das Netz verteilten Messpunkten kontrolliert in regelmäßigen Abständen den Netzzustand und ermittelt auf Basis der Impedanz ein vollständiges Bild des Stromnetzes, das maximale Ladeleistungen ohne Überlastungen oder Knotenspannungen ermöglicht. Eine tolle Erfindung für Netzbetreiber und Betreiber von Ladestationen mit großem Entwicklungspotenzial. Doch wie kommen Versorger an diese neue Technologie der TH Köln? Als Bindeglied zwischen Forschungseinrichtungen und Industrie greift das Unternehmen PROvendis genau hier ein und bringt die zwei Seiten der Idee und der Umsetzung zusammen.

Von der Idee zur Umsetzung

Als Schnittstelle von Wirtschaft und Wissenschaft bringt PROvendis Unternehmen und Innovationen
zusammen. (Foto: goodluz / shutterstock.com)

Die von 28 Hochschulen gegründete Tochtergesellschaft PROvendis ist bereits seit 2002 als Dienstleister im Technologietransfer tätig und berät im gesamten Spektrum des Intellectual Property (IP). Als Teil des Verbundes NRW Hochschul-IP betreut PROvendis als zentraler Dienstleister aktuell ca. 30.000 patentrelevante Wissenschaftler:innen verschiedener Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und bringt so Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung in die Praxis. Gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen bietet der Verbund den Angehörigen der Verbundhochschulen kostenlose Workshops und Schulungen sowie differenzierte Dienstleistungen rund um das Thema Intellectual Property an und unterstützt sie mit weiteren forschungsbegleitenden Angeboten.

Bei Meldung neuer Erfindungen steht PROvendis den Forschenden begleitend zur Seite und kümmert sich zunächst im Auftrag der jeweiligen Forschungseinrichtung um die Evaluierung der Ergebnisse. Anhand von Faktoren der wirtschaftlichen Verwertbarkeit wie Bedarf, Marktpotenzial, Wettbewerbssituation, Alleinstellungsmerkmalen sowie Entwicklungsstand gibt PROvendis der Forschungseinrichtung jeweils eine Empfehlung, auf deren Grundlage diese entscheidet, ob das Ergebnis entsprechend schutzrechtlich gesichert oder freigegeben werden soll. Im Falle einer Inanspruchnahme leitet PROvendis alle weiteren Prozesse zur jeweiligen rechtlichen Absicherung der Ergebnisse ein und kümmert sich in Zusammenarbeit mit spezialisierten Anwält:innen um entsprechende Maßnahmen wie Patent-, Urheber-, Marken- oder Designanmeldungen. Schließlich übernimmt PROvendis nach einer eingehenden Marktanalyse die Ver- marktung der nun geschützten Idee und tritt in Verhandlungen mit geeigneten Partnern aus der Industrie, wobei der fachliche Austausch mit den Erfinder:innen für zusätzlichen Input und Expertise weiterhin von großer Bedeutung ist. PROvendis steht den Unternehmen und Hochschulen als operativer Partner zur Seite und übernimmt alle wichtigen Verhandlungen über Lizenz-, Kauf- und Kooperationsverträge.

Innovationen für Unternehmen

An der TH Köln wurde die Technologie des neuen GridMaximizers simuliert und getestet. (Foto: Heike Fischer / TH Köln)

Umgekehrt können sich auch Unternehmen über PROvendis über verfügbare Erfindungen informieren und neue innvative Technologien durch Lizenzierung oder Kooperationsvereinbarungen nutzen und weiterentwickeln. Das Förderprojekt innovation2business.nrw des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen dreht den Weg um und unterstützt Unternehmen aktiv und komplett kostenfrei bei der Suche nach passenden wissenschaftlichen Lösungen. „Wir verstehen uns als Navigationssystem in der Wissenslandschaft und Wegbereiter für gemeinsame Projekte“, erklärt Projektleiter Dipl.-Ing. Oliver Werche. Als vom Land gefördertes Projekt sind alle Leistungen von innovation2business.nrw für die Unternehmen kostenfrei und können unabhängig der Größe von allen Unternehmen genutzt werden. Ziel ist es, die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu verbessern, Wege zu ebnen und Kontakte in die passenden Forschungseinrichtungen zu knüpfen. Dazu geht man direkt auf die Unternehmen zu und schaut sich in einem ersten Schritt an, wie genau die Anforderungen aussehen, für die Lösungen akquiriert werden sollen. Dies kann ein klarer Know-how-Transfer sein, eine gutachterliche Stellungnahme oder auch die Unterstützung bei der Neu- oder Weiterentwicklung von Produkten. „Uns ist es wichtig, die Wünsche der Unternehmen zu kennen und das passende Wissen zu vermitteln, weshalb wir aktiv nachfragen, was gebraucht wird und welches Know-how dabei helfen kann“, erläutert Werche.

Bei gegebenem Technologiebedarf werden durch PROvendis umgehend passende Ansprechpartner:innen innerhalb der Hochschullandschaft Nordrhein-Westfalens ermittelt und weitere Koperationsgespräche angestoßen. Hat das Unternehmen jedoch noch keine konkrete Problemstellung formuliert oder ist das Problem wissenschaftlich schwer zu fassen und nicht unmittelbar durch eine schnelle Deckung des Technologiebedarfs zu lösen, hilft das PROvendis-Team in persönlichen Orientierungsgesprächen, gemeinsam eine Problemformulierung zu finden und führt gegebenenfalls weitere intensive Analysen des Unternehmensportfolios durch und erarbeitet weitere Handlungsempfehlungen.

Umfangreiche Betreuung

Mit dem Fokus auf eine ganzheitliche Unterstützung der Unternehmen ist das Spektrum der Hilfestellungen im Rahmen des Förderprojekts sehr breit. „Die Grenzen sind sehr offen“, sagt Werche und erklärt weiter: „Wenn ein Unternehmen beispielsweise ein neues Produkt auf den Markt bringen will, prüfen wir auch die aktuelle Marktsituation der Wettbewerber, suchen und akquirieren Fördermittel, beraten über weitere Schritte sowie notwendige Schutzrechte und helfen bei der Vermittlung zusätzlicher Kontakte im Entwicklungsprozess. Dies steht im Einklang mit unserem übergeordneten Ziel, eine mögliche Schnittstelle des wissenschaftlichen Austausches mit den Hochschulen herauszuarbeiten.“ Unternehmen, die nach innovativen Lösungen für bestimmte Herausforderungen suchen, werden so umfassend betreut und erhalten unbürokratisch und schnell Zugang zu entsprechendem Know-how. Seit dem Start von innovation2business.nrw vor zwei Jahren wurden bereits fast 2.000 Unternehmen kontaktiert und ca. 200 Evaluierungsgespräche geführt. Im Anschluss konnten zahlreiche interessante Projekte initiiert werden. Für Oliver Werche ist jeder Kontakt ein kleiner Erfolg. „Das Schönste, was passieren kann, ist, wenn den Unternehmen geholfen wird.“ (pms)

www.provendis.info