20.09.2024 – Mit dem Richtfest der Bauwerkshülle für den Konverter in Meerbusch wurde ein weiteres Etappenziel für die bundesweit wichtige Gleichstromverbindung Ultranet und A-Nord erreicht. Anlässlich der Finalisierung der Bauwerkshülle der ersten Umrichterhalle trafen sich die Verantwortlichen des Generalunternehmers Siemens und des Auftraggebers Amprion am Niederrhein, um den Baufortschritt in diesem zentralen Infrastrukturprojekt zu feiern.
Zukünftig sollen in den insgesamt vier Hallen „Ventile“ eingebaut werden, die aus Halbleitern bestehen und für die Umwandlung des Gleichstroms in Drehstrom verantwortlich sind. Zudem wurden bereits die zwölf Trafo-Stände fertiggestellt und mit der Verlegung des Schienensystems begonnen. Wenn alles nach Plan verläuft, werden die ersten Trafos voraussichtlich Anfang November 2024 nach Meerbusch geliefert. Alle zwölf Transformatoren – sowie ein Reservetransformator – werden voraussichtlich bis Ende März 2025 vor Ort sein. Die gesamte Anlage soll bereits 2026 in Betrieb gehen.
Bindeglied Konverterstation Meerbusch
Die Station in Meerbusch ist das Bindeglied der zwei wichtigen Gleichstromvorhaben A-Nord und Ultranet zwischen Emden an der Nordsee und Philippsburg in Baden-Württemberg. Sie wandelt Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt. Darüber hinaus unterstützt sie dabei, die Netzspannung zu regulieren und zu stabilisieren – eine Funktion, die vor allem konventionelle Kraftwerke übernehmen. Die Anlage reagiert flexibel auf Schwankungen bei Stromnachfrage und -angebot und kann die sogenannte netzunterstützende Blindleistung für das Wechselstromnetz bereitstellen. Sie kann die Lastflussrichtung wechseln, sodass der Strom von Norden nach Süden und auch in umgekehrter Richtung transportiert werden kann.
Trassenprojekt A-Nord
Der Korridor A ist eine geplante neue Gleichstromverbindung, die Windstrom aus dem Norden Niedersachsens nach Nordrhein-Westfalen und von dort weiter nach Baden-Württemberg transportieren soll. Die Verbindung teilt sich in zwei Abschnitte: A-Nord und Ultranet. Der nördliche Teil, also A-Nord, ist im Bundesbedarfsplan als Vorhaben Nummer 1 verankert und reicht vom Konverter im niedersächsischen Emden bis zum Konverter des Projekts Ultranet in Osterath im Rheinland.
Die etwa 300 Kilometer lange Trasse von A-Nord soll zukünftig rund 2.000 Megawatt elektrische Leistung übertragen, was in etwa dem Strombedarf von zwei Millionen Menschen entspricht. Sie ist als Erdkabel in Gleichstromtechnik geplant und soll 2027 fertiggestellt sein. (cp)