22.01.2024 Stromkund:innen sollen ab 2026 werktäglich ihren Stromlieferanten wechseln können. Im Projekt „MakoMaker Space“ hat Tennet mit Expert:innen des Fraunhofer IEE und des Fraunhofer IOSB einen komplett digitalen Prozess auf Basis von Datenraum-Technologien demonstriert.
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Der neue Prozess vermeide Inkonsistenzen in Daten, ermögliche damit eine kurze automatisierte Abwicklung und soll zudem die Anforderungen der Bundesnetzagentur zum 24h-Lieferantenwechsel erfüllen.
Im Energiemarkt verkürzen sich die Zeitintervalle für Prozesse und deren Abwicklung. Dabei sollen Verbraucher:innen und Verbraucher die Möglichkeit haben, die für sie passenden Angebote zeitnah auszuwählen und umgehend von einem neuen Lieferanten versorgt zu werden. Dieser Prozess sollte unkompliziert angestoßen und umgesetzt werden können. So fordert es die Novelle des § 20a EnWG, die Bundesnetzagentur hat dazu im Februar 2023 ein förmliches Festlegungsverfahren eröffnet und zwei öffentliche Konsultationen durchgeführt.
Gleichzeitig ist eines der in der Datenstrategie verankerten Ziele der Bundesregierung, einen Datenraum für die Energiewirtschaft zu schaffen, in dem Unternehmen unter Wahrung der digitalen Souveränität Daten teilen können. „Mit unserem Demonstrator verbinden wir zwei große Entwicklungstrends zur Digitalisierung und Energiewirtschaft“, erklärt Projektleiterin Linda Rülicke vom Fraunhofer IEE. „Unsere Forschung zeigt, dass Datenräume einen Paradigmenwechsel im Bereich des Datenaustauschs bedeuten könnten. Wenn wir Dateninkonsistenzen und die damit verbundenen Verzögerungen vermeiden können, tragen wir erheblich zur Steigerung der Effizienz und Kundenzufriedenheit im Energiesektor bei.“
Projekt demonstriert Lieferantenwechsel in einem Datenraum
Kern des Demonstrators ist die Simulation eines Lieferantenwechsels durch einen Stromkunden. Dieser beauftragt einen neuen Lieferanten und löst damit einen Marktprozess aus. Statt manueller Prüfung der Kundenstammdaten bei dem alten und neuen Lieferanten stellt der Kunde seine Stammdaten einheitlich bereit und gestattet den Unternehmen die Nutzung für den Prozess. Ebenso erteilt er dem neuen Lieferanten Zugriffsrechte auf seinen Zählerstand und gegebenenfalls auf sein Verbrauchsprofil beim bisherigen Lieferanten. Neu ist außerdem, dass der Kunde stets den Status des Wechselprozesses verfolgen kann. Teil des Projektergebnisses ist deshalb auch die Visualisierung einer Oberfläche, über die die Nutzenden ihre Daten und Prozesse verwalten können.
Das Konzept der Datenräume könne nicht nur in diesem Beispiel den Datenaustausch effizienter machen, betonen die Projektpartner. Auch für die Bereitstellung von dringend benötigter Flexibilität im Stromnetz ist eine leistungsfähige Daten- und Kommunikationsinfrastruktur von zentraler Bedeutung. TenneT und das Fraunhofer IEE wollen auch in diesem Bereich weiter zusammenarbeiten. (pq)