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Anschlussanfragen automatisieren

23.08.2022 – Mit der Zunahme an PV-Anlagen, Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen steigt auch die Zahl der Anschlussanfragen. Anbieter Volue hat Lösungen entwickelt, um die erforderlichen Datengrundlagen und Prozesse zu optimieren.

Die Elektrifizierung des Wärme- und Verkehrssektors sowie der Bau von Photovoltaik-Anlagen schreitet voran – die meisten Verteilnetzbetreiber erleben aktuell eine stetig wachsende Zahl von Anschlussanfragen, die nicht selten noch manuell bearbeitet werden müssen. In der Konsequenz kann der Prozess oft erst nach mehreren Wochen abgeschlossen werden. „Vor allem aber beansprucht jede Anfrage die Kapazität des Netzplanungsteams“, ergänzt Felix Dorsemagen, Senior Business Development Manager „Power Grid“ bei der Volue GmbH in Düsseldorf. Das Technologieunternehmen mit Hauptsitz in der norwegischen Hauptstadt Oslo, das jüngst auch die Aachener ProCom GmbH übernommen hat, bietet Lösungen, mit denen sich die Netzanschlussprozesse digitalisieren und automatisieren lassen.

Qualifizierte Datenbasis schaffen

Eine wesentliche Voraussetzung für automatisierte Prozesse – nicht nur im Netzanschlussmanagement – ist laut Felix Dorsemagen die Verfügbarkeit geeigneter Daten. „Um zum Beispiel zu entscheiden, ob das Verteilnetz den Strom einer neuen PV-Anlage auf dem Scheunendach eines Bauernhofs aufnehmen könnte, müssen unter anderem die aktuelle Anschlussleistung und technische Daten der Betriebsmittel vor Ort bekannt sein“, erläutert er. Solche Daten sind bei Netzbetreibern meistens vorhanden, doch nicht immer liegen sie abrufbereit an einer zentralen Stelle. Daher sei es ein sinnvoller erster Schritt, diese Daten aus den verschiedenen Quellen zusammenzuführen, sie auf ihre Vollständigkeit zu prüfen und Plausibilitätsprüfungen zu unterziehen und gegebenenfalls Lücken im Datenbestand zu schließen.

„Auf der Hoch- und Höchstspannungsebene ist die Integration der Daten schon seit langem etabliert und macht sich dort wegen der Einspareffekte sowie der gesteigerten Reaktionsgeschwindigkeit zum Beispiel bei Schalthandlungen und Ausfällen bezahlt“, so Dorsemagen. Das galt bisher zwar nur eingeschränkt auf den unteren Spannungsebenen, aber eine zusammenhängende Betrachtung zum Beispiel auf räumlich verortete Betriebsmitteldaten aus dem GIS (Geografischen Informationssystem), technische und historische Informationen aus der Instandhaltungsabteilung und aktuelle Zustandsdaten lassen sich auch hier für die Netzplanung, das Asset Management und auch für das Serviceteam bei der Störungsbehebung nutzen.

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PV-Anlagen, Ladestationen, Wärmepumpen – für die Netzbetreiber bringt die Energiewende eine Flut von Anschlussanfragen. Foto: Slavun / shutterstock.com

Automatische Migration minimiert den Arbeitsaufwand

Für die Konsolidierung der netzrelevanten Informationen aus verschiedenen Datenbanken hat Volue spezielle IT-Lösungen entwickelt. „Sie verringern den Arbeitsaufwand bei der Migration und der Zuordnung der Daten zueinander sowie bei der Vollständigkeits- und der Plausibilitätsanalyse“, erklärt der Business Development Manager. Die Basis für die Konvertierung ist ein Modell, in dem die Abbildung der vorhandenen Daten in der Zieldatenbank festgehalten wird. In Verbindung mit den entsprechenden Verarbeitungsroutinen lassen sich die Quelldaten dann vom „Migrationsalgorithmus“ (Volue Core Migrator) bearbeiten und in die Zieldatenbank-Struktur überführen. Diese stellt die Daten abschließend in einer zentralen Datenbank bereit. Zu der Migrationslösung gehören die passenden Schnittstellen (API), mit deren Hilfe – wenn gewünscht – alte Datenbanken beibehalten und die Daten synchronisiert werden können. Felix Dorsemagen: „Es können also eine vollkommen neue, zukunftsorientierte Architektur aufgebaut und/oder bestehende Systeme weiterverwendet und synchronisiert werden.“

Die verfügbaren Volue Tools zur automatisierten Vollständigkeits- und Plausibilitätsprüfung sollen dabei die Nacharbeit auf ein Minimum reduzieren und zugleich den vorhandenen Datenbestand aufwerten – zum einen, da er nach der Migration verlässlichere, teilweise auch vollständigere Informationen liefert, zum anderen, da durch die Zusammenführung der unterschiedlichen Informationen weitergehende Bewertungen und Analysen möglich werden, die auf eine optimierte Nutzung der Anlagen sowie eine verbesserte Instandhaltungs- und Investitionsstrategie einzahlen. „Volue baut bei diesen Tätigkeiten auf seine langjährige Erfahrung in diesem Bereich in den skandinavischen Ländern auf und kennt die Herausforderungen und Bedürfnisse der Netzbetreiber in diesem Prozessschritt“, ergänzt Dorsemagen.

Grafik Grid Connection Service Volue

Der Grid Connection-Service von Volue erlaubt eine teilautomatisierte Bearbeitung von Anschlussanfragen. Zu einer Entlastung des Teams Netzplanung kann auch die Web App „Grid Calculator“ beitragen, mit der auch Nicht-Fachleute elementare Netzberechnungen durchführen können. Grafik: Volue Germany GmbH

Anschlussanfragen teilautomatisiert bearbeiten

Basierend auf dieser zentralen Datenbank kann die digitalisierte Bearbeitung von Anschlussanfragen mit Volues „Grid Connection Service“ erfolgen. Zu dem Service gehören als wesentliche Komponenten ein Frontend zur Anfrageerfassung und Prüfung der Angaben sowie eine automatisierte Netzberechnung. Die automatische Netzberechnung (Kurzschluss- und Lastflussberechnungen) eignet sich laut Volue vor allem für die hohe Anzahl an Fällen, in denen es um kleinere und mittlere Anschlussleistungen geht.

Welche Anfragen der Automatisierung überlassen werden, legen die Netzbetreiber selbst fest. Sie können zum Beispiel die Art der Anschlussanfrage (wie Ladestation, PV-Anlage, Hausanschluss) vorgeben, die automatisiert durchzuführenden Berechnungen auswählen und vieles mehr. „So kann sich das Team mit der Qualität der Algorithmen vertraut machen und dem Grid Connection Service nach und nach mehr Arbeit anvertrauen, um sich selbst Zeit für andere Arbeiten zu verschaffen“, fasst Dorsemagen zusammen.

Nach seiner Erfahrung führt die Prozessautomation im Endeffekt nicht nur zu einer Reduktion der durchschnittlich erforderlichen Arbeitszeit um etwa zwei Fünftel, sie verkürzt auch die Bearbeitungsdauer bis zu der Auskunftserteilung. „Berichte skandinavischer Kunden zeigen, dass die Menge der binnen 15 Tagen abgeschlossenen Anfragen durch die Automatisierung von etwa 40 Prozent auf zwei Drittel gestiegen ist.“ Diese sorgt für eine größere Zufriedenheit bei den Endkunden, entlastet das Fachpersonal und bringt letztlich auch die Energiewende voran.

Netzberechnung für Nicht-Netztechniker

Neben dieser Lösung zur automatisierten Bearbeitung von Anschlussfragen bietet Volue eine Lösung an, mit der Mitarbeitende Netzberechnungen in einer Web App erledigen können. Damit das auch Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter ohne spezialisierte Software-Kenntnisse erledigen können, wurde bei der App auf eine besonders ein­fache Bedienung geachtet. (pq)

www.volue.com