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Expertenpapier: Wie resilient sind unsere Netze?

Bild: geralt_pixabay.com_earth-3537401_1280

13.02.2024 – Eine interdisziplinäre Expert:innengruppe von VDE ETG und VDE ITG hat typische Betriebsszenarien im Normalbetrieb und in Katastrophenfällen analysiert. 

Nahezu permanent verfügbare Strom- und Kommunikationsnetze sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland unverzichtbar und werden in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Doch wie gehen wir mit den zunehmenden wechselseitigen Abhängigkeiten um? Die Digitalisierung ist auf stabile Kommunikationsverbindungen angewiesen, diese wiederum auf eine stabile Stromversorgung.    

Normalbetrieb und Katastrophenfälle 

Eine interdisziplinäre Expert:innengruppe von VDE ETG und VDE ITG ist daher der Frage nachgegangen, wie resilient unsere Strom- und Kommunikationsnetze sind, zumal Ausnahmefälle wie extreme Wetterereignisse und Cyberangriffe zugenommen haben. In einem VDE Impulspapier geht man von den aktuellen und zu erwartenden technischen Entwicklungen der Strom- und Kommunikationsnetze aus und analysiert typische Betriebsszenarien im Normalbetrieb und in Katastrophenfällen. Die Expert:innen bewerten die Standfestigkeit der Netze und skizzieren erste Lösungsansätze, wenn es zu Ausnahmefällen kommt.  

Als Fazit empfiehlt der VDE, in vier Dimensionen aktiv zu werden. 

1. Bewusstsein schaffen 

Unsere Strom- und Kommunikationsnetze und ihr zuverlässiger Betrieb müssen stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken, denn sie sind die Basis für alle anderen Infrastrukturen. Resilienz ist zwar mit zusätzlichen Kosten verbunden, zahlt sich aber volkswirtschaftlich aus, weil Ausfälle und Schäden vermieden werden können.   

2. Sektorenübergreifend denken und handeln 

Ähnlich wie im Kontext der Sektorenkopplung bereits jetzt schon über verschiedene Energienetze hinweg gedacht wird, müssen auch Stromnetze und öffentliche Kommunikationsdienste systemisch zusammen betrachtet werden. Sektorenübergreifendes Denken und Handeln setzt entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten der beteiligten Fachleute bei Betreibern, Herstellern und Behörden und eine dafür geeignete Aus- und Weiterbildung voraus. Dies muss aufeinander abgestimmt werden.  

3. Möglichkeit von Katastrophen berücksichtigen 

Vor dem Hintergrund möglicher Ausnahmefälle beispielsweise als Folge des Klimawandels oder anderer Ereignisse müssen verstärkt Maßnahmen ergriffen werden, die die Resilienz unserer Strom- und Kommunikationsnetze im Hinblick auf die technische Entwicklung und die zukünftig zu erwartenden Risiken angemessen und abgestuft sicherstellen.   

4. Gesamtsystemisch planen und umsetzen  

Resultierend aus einer systemischen Betrachtung sollten mögliche Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, Dringlichkeit und technischen wie wirtschaftlichen Machbarkeit beurteilt, priorisiert und anschließend geplant und umgesetzt werden.  

Die Ergebnisse und Empfehlungen der Expert:innen richten sich an Fachleute in Industrie, Behörden und Politik. Das VDE Impulspapier „Mehr Resilienz für die Strom- und Kommunikationsnetze in Deutschland“ gibt es HIER zum Download. (pq)    

www.vde.com