13.05.2025 – Ein Betriebssystem für die Stadt – das ist der Anspruch von „urbanOS“, dem neuen Produkt des Kölner Startups dataMatters. Die Ausgründung der RWTH Aachen will damit Kommunen fit für die digitale Zukunft machen.
Das Kölner Startup dataMatters, eine Ausgründung der RWTH Aachen, hat mit urbanOS das weltweit erste Betriebssystem speziell für Smart Cities vorgestellt. Es soll städtische Infrastrukturen wie Verkehr, Energie, Abfallwirtschaft oder Sicherheit intelligent vernetzen und datenbasiert optimieren – ähnlich wie ein Smartphone-Betriebssystem, aber für Kommunen.
Zentrale Steuerung durch urbanCockpit
Kern des Systems ist ein mehrschichtiges Modell aus Sensorik, kommunalem Datenraum, Künstlicher Intelligenz (KI) und einem Dashboard namens urbanCockpit. Letzteres bietet Entscheidungsträgern einen Echtzeit-Überblick über die aktuelle und prognostizierte Lage ihrer Stadt. „Das verschafft der Kommune eine nie dagewesene faktische Grundlage für urbane Entscheidungen“, erklärt Gründer Dr. Daniel Trauth.
Datenschutz durch föderierte KI
Ein besonderes Merkmal ist die integrierte Föderierte KI: Sie wertet Daten dezentral aus, sodass personenbezogene Informationen gar nicht erst übertragen werden. In Kombination mit Edge Computing, bei dem sensible Daten direkt am Ort der Erfassung anonymisiert werden, setzt urbanOS neue Maßstäbe im Datenschutz.
Erste Städte testen System
Über einen eigenen AppStore können Städte zusätzliche Dienste einbinden – etwa zur Verkehrssteuerung, Abfallentsorgung oder Luftqualitätsüberwachung. Erste Pilotprojekte laufen u.a. in Dormagen, Hürth und dem Kreis Coesfeld. Dort werden bereits Umwelt-, Verkehrs- und Abfalldaten ausgewertet, um Service und Ressourceneinsatz effizienter zu gestalten.
urbanOS soll modular einsetzbar sein und sich mit bestehenden IT-Systemen verbinden lassen. Kommunen können den Betrieb selbst übernehmen oder das System über dataMatters beziehen. Auch eine landesweite Vernetzung wird erprobt – etwa im NRW-Projekt „DatenMarktplatz.NRW“.
Laut dataMatters wird urbanOS bereits in mehr als 20 Städten in Deutschland und Europa genutzt. Das System soll Kommunen helfen, auf die wachsenden Herausforderungen durch Urbanisierung und Klimawandel zu reagieren. (pms)
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