28.10.2024 – Mit der Inbetriebnahme von 3 LoRaWAN Zugangspunkten im bergigen Oberharz forscht die TU Clausthal auch an den topografischen und witterungsbedingten Einflüssen auf das Funksystem.
Auf drei Gebäuden der Technischen Universität Clausthal sind neue Zugangspunkte für ein LoRaWAN-Netz im Oberharz in Betrieb gegangen. Dabei wurden die Gateways für das drahtlose LoRaWAN-Netz an das weltweit genutzte IoT-Datennetzwerk The Things Network (TTN) angebunden. Der Gateway-Zugang ist für alle Interessierten kostenlos und ohne Beschränkung möglich, sodass lokale Unternehmen und Privatpersonen ihre drahtlosen LoRaWAN-Sensorsysteme mit dem Netzwerk verbinden und die Sensor-Messwerte live ins Internet übertragen können.
Umweltbedingungen im Blick
Der Aufbau des Oberharzer LoRaWAN-Netzwerks ist für die Forscher:innen vor Ort ebenfalls relevant, da die TU Clausthal auch Ausbreitungsmodelle für das LoRaWAN-Funksystem entwickelt. „Der Standort bietet ideale Bedingungen: Sowohl die Einflüsse von Gebäuden in Clausthal-Zellerfeld als auch die für Funk anspruchsvolle Mittelgebirgs-Topografie kann mit diesem Netz untersucht werden. Hinzu kommen die vielfältigen Witterungsbedingungen im Oberharz“, erklärt Prof. Niels Neumann, der an Kommunikationstechnik für das Internet der Dinge forscht.
Damit eine zuverlässige Kommunikation auch bei Wind und Wetter möglich ist, arbeitet ein weiteres Team um den Informatikprofessor Andreas Reinhardt an neuartigen Verfahren. Mit deren Hilfe sollen die LoRaWAN-Empfänger selbständig erkennen können, wenn witterungsbedingte Datenverluste zu erwarten sind. „Die Datenübertragung über ein LoRaWAN-Netz ist an sich sehr robust, aber unter extremen Wetterbedingungen immer noch störanfällig. Wir entwickeln Verfahren, damit auch bei extremen Niederschlägen oder Schneefall alle Messdaten ankommen“, so der Clausthaler Forscher.
Potenzial für die Region
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Installation des LoRaWAN-Netzes den Oberharz fit für die Zukunft machen. Dieses Netzwerk bietet enorme Möglichkeiten für die Region. Wir hoffen, dass viele Unternehmen und Privatpersonen den ermöglichten Datenzugang nutzen und damit neue Produkte und Dienstleistungen anbieten“, sind sich die Professoren Reinhardt und Neumann einig. Der dauerhafte Betrieb der Gateways wird vom Team des TU-Rechenzentrums gewährleistet.
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