05.06.2025 – In Mainkofen erproben Projektpartner, wie digitale Werkzeuge Energiegemeinschaften in der Praxis unterstützen können.
Am Bezirksklinikum Mainkofen fand Mitte Mai ein Workshop im Rahmen des EU-Projekts RENvolveIT statt. Gemeinsam mit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und den Regionalwerken wurde vor Ort untersucht, wie sich Energiegemeinschaften praxisnah digital abbilden lassen. Ziel ist eine Software-Toolbox, die Planung, Betrieb und Optimierung regionaler Energieprojekte unterstützen soll.
Im Fokus stand das Bezirksklinikum selbst: Die Beteiligten analysierten den Status quo bei der Nutzung erneuerbarer Energien, beim Gebäudebestand und im Energiemanagement. Die gewonnenen Daten fließen direkt in die Weiterentwicklung der RENvolveIT-Toolbox ein.
Vom Konzept zum Pilotprojekt
Die Regionalwerke brachten ihre Erfahrung aus bestehenden Energiegemeinschaften in Bayern ein. Sie zeigten auf, wie das Klinikum künftig aktiv am Energiemarkt teilnehmen und von neuen regulatorischen Spielräumen profitieren könnte.
„Eine derartige, den gesamten Lebenszyklus von Energiegemeinschaften abdeckende Lösung, fehlt bislang auf dem europäischen Markt“, erklärt Prof. Dr. Javier Valdes vom Technologie Campus Freyung. Gemeinsam mit der Forschungsgruppe Spatial AI entwickelt er aktuell ein Simulationsmodul, das etwa den Wärmebedarf anhand der Gebäudestruktur berechnet. Auch ein Fernwärmemodul zur Integration in bestehende Stromnetze ist in Arbeit.
Jaykumar Ravani, Andreas Engl, Ammar Ammer, Christian Kurz, Lindl Wilhelm, Martin Zitzelsberger und Javier Valdes. (Bild: THD)
Entwicklung im Co-Design
Die RENvolveIT-Plattform soll sechs digitale Werkzeuge bündeln – von der Energieplanung bis zum Betriebsmonitoring. Eine Art Ampel-System zeigt beispielsweise, wann Energieverbrauch besonders sinnvoll oder kostspielig ist. Die Entwicklung erfolgt im Co-Design mit 13 Partnern aus vier Ländern.
Eine erste Version wird derzeit mit Pilotpartnern in Deutschland, Österreich, Tschechien und den Niederlanden getestet. Gefördert wird das Projekt durch die CETPartnership und das EU-Programm Horizont Europa. (pms)