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Strom vom lokalen Marktplatz

22.11.2024 – Das Reiner Lemoine Institut (RLI) hat gemeinsam mit Partnern im Forschungsprojekt BEST einen digitalen Marktplatz für lokalen Stromhandel in der Region Euskirchen getestet. Dabei konnten private Haushalte, kommunale Einrichtungen und Unternehmen ihre Stromerzeugung und ihren Verbrauch flexibel steuern. Ziel war es, Angebot und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen und Netzengpässe zu vermeiden.

Im Fokus des Tests standen intelligente Messtechnik, Home-Energy-Management-Systeme (HEMS) und eine Blockchain-basierte Plattform, die Datensicherheit und Transparenz gewährleistet. „Lokaler Stromhandel ist technisch möglich und bietet einen vielversprechenden Ansatz für die Energiewende. Die Ergebnisse zeigen, wie regionale Flexibilitäten genutzt werden können, um Netzengpässe zu vermeiden und die lokale Stromnachfrage zu decken“, erklärt Friederike Reisch, Leiterin des Forschungsbereichs Mobilität mit Erneuerbaren Energien am RLI.

Lokale Strommärkte funktionieren wie ein digitaler Marktplatz: Angebot und Nachfrage werden vor Ort flexibel koordiniert. (Bild: Summit Art Creations / stock.adobe.com (Symbolbild))

Herausforderungen beim lokalen Stromhandel

Während die Testphase viele Potenziale offenbarte, wurden auch zentrale Herausforderungen deutlich. Die Einbindung heterogener Bestandsanlagen, wie ältere PV-Systeme oder Maschinen in Betrieben, gestaltet sich derzeit technisch und wirtschaftlich aufwändig. Darüber hinaus führte die Weitergabe dynamischer Strompreise ohne zusätzliche Steuerungsmechanismen in Simulationen zu Netzüberlastungen.

Als mögliche Lösung nennt das Projektteam die Einführung zeitlich und räumlich differenzierter Netzentgelte, wie sie im novellierten §14a des Energiewirtschaftsgesetzes vorgesehen sind. Auch der flächendeckende Rollout intelligenter Messsysteme mit Steuerungsfunktionalitäten sei essenziell.

Zukunftsperspektiven

Lokale Strommärkte bieten eine vielversprechende Möglichkeit, die Energiewende dezentral voranzutreiben. Sie schaffen Transparenz und ermöglichen Energieversorgern, neue Produkte zu entwickeln, die auf die regionalen Anforderungen von Erzeugern und Verbrauchern abgestimmt sind. Gleichzeitig können Haushalte und Unternehmen ihre Stromkosten senken, ohne dass in ihre internen Prozesse eingegriffen wird.

Gefördert wurde das Projekt BEST vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. (pms)

www.best-strommarkt.de

www.reiner-lemoine-institut.de