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ADAC untersucht Ladeverluste bei E-Autos

15.09.2022 – Elektroautos ziehen beim Laden mehr Energie aus dem Stromnetz als in der Batterie gespeichert wird. Während bei vielen elektrotechnischen Geräten der Wirkungsgrad eine wichtige Angabe im Datenblatt ist, schweigen sich die Hersteller von Elektroautos laut ADAC über die Höhe der Ladeverluste aus.

Der ADAC hat ermittelt, wie diese Ladeverluste entstehen und welche Lademöglichkeiten am effizientesten sind. Dabei haben die Experten das Laden an der Haushaltssteckdose mit dem Laden an einer Wallbox verglichen. Als Testfahrzeuge standen der Renault ZOE, das Tesla Model 3, der VW ID.3 und der Fiat 500e zur Verfügung.

Grafik Ladeverluste E Auto Wallbo

Ladeverluste an der Wallbox. Grafik: ADAC e.V.

Die größten Verluste – zwischen 10 und 30 Prozent – entstehen demnach an der Haushaltssteckdose. Besonders der Renault ZOE schnitt hier mit knapp 30 Prozent Verlust schlecht ab. Mit eingerechnet ist beim heimischen Laden jedoch auch die Verkabelung zur Steckdose, hier sind bereits – nach Norm DIN VDE 0100 – bis zu 4 Prozent Leitungsverlust möglich. Mit einer Wallbox sinken die Verluste dank der deutlich kürzeren Ladedauer auf 5 bis 10 Prozent. Am effizientesten war der Fiat 500e, bei dem nur gut 5 Prozent Verlust anfielen.

Bei sehr niedrigen Temperaturen ziehen einzelne Elektroautos in Ausnahmefällen auch noch Energie aus dem Stromnetz, um ihre Batterie zu heizen, wie z.B. der VW ID.3 (Software 2.3). In diesen Fällen könne der Verlust auf bis zu 20 Prozent ansteigen.

Grafik Ladeverluste E-Autos Steckdose

Ladeverluste an der Haushaltssteckdose. Grafik: ADAC e.V.

Wärmeverluste bei Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom

Sowohl Haushaltssteckdose als auch Wallbox stellen das Elektroauto vor die gleiche Herausforderung. Sie liefern Wechselstrom, der für die Batterien in Gleichstrom umgewandelt werden muss. Das übernimmt das OnBoard-Ladegerät. Dabei entstünden etwa 5 bis 10 Prozent Umwandlungsverlust in Form von Wärme.

Unabhängig, ob man mit Haushaltssteckdose oder Wallbox lädt, sollte dem ADAC zufolge beachtet werden, dass während des gesamten Ladevorgangs die Bordelektronik und ein Teil der Steuergeräte des Fahrzeugs aktiv sind und somit Strom verbrauchen. Beim Laden an Wechselstrom gelte die Faustformel: Je höher die Ladeleistung, desto kürzer der Ladevorgang und damit auch die Zeit, in der Ladeverlust entstehen.

Um größeren Ladeverlust zu vermeiden, sollten Verbraucher an einer Wallbox mit 11 oder 22 kW laden. Im Winter empfiehlt der ADAC, möglichst gleich nach Fahrtende zu laden, solange die Batterie noch warm ist. Hersteller sollten außerdem die Ladeverluste für verschiedene Lademöglichkeiten transparent darstellen. (ds)

www.adac.de