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BDEW: Elektromobilitätsmonitor liefert Überblick

19.04.2023 – Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) mitteilt, wurden 2022 sowohl Höchstwerte bei den Zulassungen von E-Fahrzeugen als auch beim Zubau von Ladepunkten und Ladeleistung verzeichnet. Noch nie seien so viele vollelektrische Autos zugelassen und noch nie so viele Ultra-Schnellladepunkte gebaut worden. Die Ultra-Schnellladepunkte mit einer Ladeleistung von über 150 kW hätten um 80 Prozent zugelegt – von 3.851 auf 7.037 Ladepunkte.

Der BDEW hat im neuen BDEW-Elektromobilitätsmonitor aktuelle Kennzahlen zusammengetragen, ordnet zugrunde liegende technologische Trends ein und zeigt auf, was wir aus bisherigen Marktentwicklungen lernen können.

15 Millionen-E-Auto-Strategie erforderlich

Elektroauto laden

Foto: iStock.com/Zapp2Photo

Mit Blick auf die Fahrzeugseite lässt sich dem BDEW zufolge festhalten, dass die Zulassungszahlen seit 2020 spürbar angezogen haben. Wichtigster Hebel hierfür seien die europäischen CO2-Flottengrenzwerte, die Ende 2021 und 2022 deutlich verschärft wurden. Der nationale Umweltbonus, der 2020 noch einmal aufgestockt wurde, habe die Entwicklung flankiert und Ende 2022 die Verkaufszahlen von vollelektrischen Pkw auf ein Rekordhoch getrieben. Im ersten Quartal 2023 bewegen sich die Verkaufszahlen wieder auf dem Niveau der Vorjahre. „Damit ist klar: Der Zuwachs bei E-Autos orientiert sich an den Mindestanforderungen der Flottengrenzwerte. Der Fahrzeugmarkt wächst stabil, aber die 15 Millionen E-Pkw, die laut Koalitionsvertrag und laut Expertenbeirat Klimaschutz 2030 auf den Straßen fahren sollen, erreichen wir damit nicht. Hierfür braucht es eine 15 Millionen-E-Auto-Strategie, die mehr vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße bringt“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Ladeleistung bei Fahrzeugen und Ladesäulen verdreifacht

Ein Blick auf die Entwicklung des Ladeangebots zeigt: Seit 2019 habe sich die Ladeleistung bei Fahrzeugen und Ladesäulen verdreifacht. Damit können pro Tag deutlich mehr Fahrzeuge an einer Ladesäule laden. „Dieser enorme technologische Leistungssprung führt dazu, dass das Ziel einer Million Ladepunkten technisch überholt ist“, betont Andreae. „Heute ist nicht die Anzahl, sondern die installierte Ladeleistung relevant. Jedem ist klar: Wenn ich in meinem Portemonnaie nur die Münzen zähle, weiß ich auch nicht, ob ich mir davon ein Brötchen kaufen kann. So ähnlich ist es auch bei den Ladesäulen: Es kommt vor allem auf ihre Leistung an, und nicht nur auf ihre Anzahl.“

Das habe auch die EU erkannt. Entsprechend sind im Trilog-geeinten „AFIR-Entwurf“ leistungsbasierte Zielwerte vorgesehen: 1,3 kW pro E-Pkw und 0,8 kW pro PHEV sollen laut EU die neuen Zielwerte sein. Laut BDEW-Auswertung sind sogar über 20 Prozent mehr Ladeleistung in Deutschland installiert als gefordert.

Der BDEW-Elektromobilitätsmonitor macht auch deutlich, dass die Förderprogramme des Bundes helfen können, sie seien aber keineswegs allein Treiber des Ladesäulenausbaus. Die meisten Unternehmen würden sogar auf die Förderung verzichten, da sie mit zu viel Förderbürokratie verbunden ist. Der Ausbau laufe heute vor allem wettbewerbsgetrieben.

E-Mobilist:innen beurteilen Wechsel grundsätzlich positiv

Laut einer BDEW-Nutzerumfrage würden sich 99 Prozent aller E-Autofahrer:innen wieder ein E-Auto kaufen. Sorgen zur Reichweite und zum Laden, die sie vor dem Autokauf hatten, hätten sich aufgelöst. Stattdessen sehen sie deutliche Probleme bei der Lieferzeit und den Anschaffungskosten von E-Pkw. Das öffentliche Laden sei auf einem guten Weg. (ds)

www.bdew.de