16.07.2025 – Laut einer neuen Studie ist jeder Dritte E-Auto-Fahrer bereit für bidirektionales Laden. Standards, Anreize und Vertrauen fehlen aber weiterhin.
Rund 30 Prozent der E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer in Deutschland sind bereit, ihr Fahrzeug als Stromspeicher zu nutzen – etwa für das eigene Haus (V2H), das Stromnetz (V2G) oder den Betrieb (V2B). Die Technik ist marktreif, doch der Durchbruch lässt auf sich warten.
Das zeigt die aktuelle „Bidirectional Charging Study“ des Marktforschungsunternehmens USCALE. Die Untersuchung verdeutlicht: Das Interesse ist da, aber die Rahmenbedingungen stimmen noch nicht.
Wirtschaft vor Ökologie
Während anfangs ökologische Motive dominierten, stehen inzwischen wirtschaftliche Vorteile im Vordergrund. Wer Vehicle-to-Grid anbietet, muss mehr bieten als symbolische Beträge. Die befragten Nutzer erwarten eine Vergütung, die deutlich über dem Strompreis liegt. Auch bei Vehicle-to-Home zeigt sich eine hohe Zahlungsbereitschaft – im Schnitt bis zu 1.500 Euro für Technik und Installation.
Vertrauen schlägt Technik
Was viele bremst, sind Zweifel an der Batterielebensdauer, fehlende Standards und fragmentierte Angebote. Gefragt sind einfache, verlässliche Lösungen aus einer Hand. Anbieter von Ladetechnik liegen beim Vertrauen derzeit vorn, doch auch Energieversorger, Autohändler und Hersteller holen auf. Wer sich durchsetzt, hängt vom Anwendungsfall und der Glaubwürdigkeit des Angebots ab.
USCALE-Geschäftsführer Axel Sprenger warnt: „Bidirektionales Laden bringt viele Vorteile – vor allem für die Industrie. Aber es wird nur funktionieren, wenn die Anbieter bereit sind, den E-Auto-Fahrern ein nennenswertes Stück vom Kuchen abzugeben.“ (pms)


