12.03.2024 – Dynamische Tarife für E-Autos? Eine aktuelle Studie von UScale zeigt, dass variable Tarife sowohl Chancen als auch Herausforderungen bieten und Anbietern bei der Entwicklung passender Angebote helfen können.
Strom nutzen, wenn er günstig ist. Um ihren Kund:innen dies zu ermöglichen, müssen Versorger ab dem kommenden Jahr sogenannte flexible Stromtarife anbieten. Eine neue Studie von UScale untersuchte nun, inwiefern sich dynamische Tarife auch für Elektro-Fahrende lohnen würde.
Demnach sei ein Umstieg auf variable Tarife für einen Großteil der Befragten Prozent Befragten lohnenswert, wenn ein Preisnachlass von mindestens 10 bis 14 Cent pro Kilowattstunde (39 Prozent) oder noch höher (34 Prozent) zu sehen wäre. Während viele das Potenzial zum Sparen schätzen, gibt es auch Bedenken hinsichtlich höherer Kosten und Komplexität beim Laden. So befürchten einige Befragte (58 Prozent), am Ende mehr zu zahlen als mit einem statischen Tarif oder Ladepreise unübersichtlicher werden (64 Prozent). Besonders im öffentlichen Raum werde mehr Nachteile gesehen, wie unübersichtliche Ladepreise und zusätzliche Komplexität beim Laden.
Wichtig sei, nach welchen Kriterien der Preis bei variablen Tarifen schwankt. Interesse bestehe laut Studie vor allem an Tarifen, die in Abhängigkeit von der Tageszeit oder dem verfügbaren Ökostrom variieren. Dynamische Tarife in Abhängigkeit vom Börsenkurs werden dagegen weniger bevorzugt.
Für Dr. Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer USCALE GmbH liegt die Verantwortung. Die hohe Zurückhaltung zu überwinden, vor allem bei den Anbietern. „Wenn die Preisunterschiede groß genug sind und die Anbieter für Transparenz und einfache Handhabung sorgen, können variable Tarife erfolgreich sein. Andere europäische Länder sind schon einen Schritt weiter. Ein Beispiel ist Spanien: Seit 2021 schwankt der Strompreis in Abhängigkeit von der Tageszeit deutlich. Deshalb richten 40 Prozent der spanischen eMobilisten ihr Ladeverhalten nach der Tageszeit.“
Im November 2023 befragte UScale 2.001 E-Autofahrende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz online zu ihren Ansichten über Smart Charging, einschließlich variabler Tarife und bi-direktionalem Laden. Die Studie wurde nach 2021 zum zweiten Mal durchgeführt und soll Anbietern bei der Entwicklung passender Tarifmodelle helfen. (pms)