12.07.2024 – E.ON und MAN bauen zusammen ein öffentliches Ladenetz speziell für Elektro-Lkw in Europa auf. Bis Ende 2025 sollen bereits 80 der 170 Ladestationen stehen.
Gemeinsam wollen die Unternehmen E.ON und MAN Truck & Bus den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge in Deutschland und Europa vorantreiben. Im Rahmen ihrer neuen Kooperation werden der Energiekonzern und der Nutzfahrzeughersteller europaweit rund 170 neue Ladestandorte mit insgesamt circa 400 Ladepunkten für das öffentliche Laden von Elektro-Lkw aufbauen. Bis Ende 2025 sollen bereits 80 der 170 Standorte fertig gebaut sein.
Die neuen Ladeplätze sollen entlang des bestehenden MAN-Servicenetzes entstehen und technisch so ausgestattet werden, dass auch E-Nutzfahrzeuge anderer Hersteller an diesen Stationen laden können. Neben den geplanten 125 deutschen Standorten wollen E.ON und MAN weitere Ladestationen in Österreich, Großbritannien, Dänemark, Italien, Polen, Tschechien und Ungarn errichten.
v.l.n.r. Leonhard Birnbaum, CEO E.ON, und Alexander Vlaskamp, CEO MAN Truck & Bus bei der Präsentation ihrer neuen Kooperation zum Aufbau eines europäischen LKW-Ladenetzes (Bild: E.ON SE)
Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE, hebt den europäischen Ansatz hervor: „Europa hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2040 um 90 Prozent zu senken. Elektromobilität ist dafür ein zentraler Schlüssel. Wir investieren massiv, um der Infrastruktur für den elektrischen Schwerlastverkehr einen entscheidenden Schub zu geben und die Weichen für eine nachhaltige Logistik und grüne Lieferketten zu stellen. Nahezu alle großen Hersteller setzen heute bei ihren Entwicklungen auf Elektromobilität. Für den endgültigen Durchbruch brauchen wir eine flächendeckende, leistungsfähige Ladeinfrastruktur, die von Anfang an europäisch gedacht ist.“
Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, fügt hinzu: „Damit die Mobilitätswende gelingt, benötigen wir bis 2030 rund 50.000 Ladepunkte für schwere Nutzfahrzeuge in Europa. Ich freue mich, dass wir mit E.ON nun einen starken Partner zur Elektrifizierung unserer Service-Standorte an unserer Seite haben. Damit legen wir einen weiteren Grundstein für ein öffentliches Ladenetz.“
Standortlayout auf E-LKW zugeschnitten
Die neuen Ladestandorte befinden sich an strategisch ausgewählten MAN Servicestützpunkten – vorwiegend in Industriegebieten mit hohem Lkw-Aufkommen oder in der Nähe von Autobahnen. So lässt sich das öffentliche Laden gut in den logistischen Betriebsalltag der E-LKWs integrieren.
Dabei wird das Layout der Ladestationen speziell für das Laden von elektrischen Nutzfahrzeugen ausgelegt: Dazu gehört unter anderem eine Durchfahrtsmöglichkeit durch die Ladebucht, sodass batteriebetriebene Lkw und Busse nicht rangieren müssen. Um die öffentliche Zugänglichkeit unabhängig von der jeweiligen Fahrzeugmarke zu gewährleisten, werden die Ladestationen möglichst in von den MAN Servicebetrieben getrennten Bereichen installiert – mit eigenen Ein- und Ausfahrten für den Ladebereich.
Bezogen auf die Ladeleistung der speziell für elektrische Nutzfahrzeuge konzipierten Standorte, verfolgt die Kooperation einen modularen Ansatz. Im ersten Schritt werden die Ladeplätze mit jeweils mehreren 400-Kilowatt-Ladepunkten ausgestattet. Damit kann ein durchschnittlicher Elektro-Lkw in rund 45 Minuten Strom für eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer nachladen. Für die nächste Ausbaustufe ist eine Umrüstung der Standorte auf das Megawatt-Ladesystem MCS vorgesehen. (cp)