04.07.2024 – Gemeinsam mit den hauptverantwortlichen Netzbetreibern und dem Branchenverband BDEW geben die Bundesminister Volker Wissing und Robert Habeck den offiziellen Startschuss für den Aufbau des Lkw-Schnellladenetzes an Autobahnen.
Um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen und den anvisierten Markthochlauf von schweren Nutzfahrzeugen mit batterieelektrischem Antrieb (E-Lkw) überhaupt zu ermöglichen, ist der Aufbau einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur erforderlich.
Die geplanten Standorte des entstehenden Schnelladenetzes für E-Lkw entlang der Autobahnen (Bild: Bundesministerium für Digitales und Verkehr)
Hierzu soll nach Plänen des Bundes an etwa 350 ausgewählten Standorten entlang der Autobahnen eine E-Lkw-taugliche Schnellladeinfrastruktur entstehen. Vor allem die Schnellladefähigkeit ist in diesem Zusammenhang wichtig, da nur so ein wirtschaftlicher Betrieb von E-Lkw auf der Langstrecke gegeben ist – momentan werden die wenigen Elektro-Lastwagen vorzugsweise auf den Betriebshöfen über Nacht geladen, was den Einsatzradius massiv einschränkt.
Damit der Aufbau des geplanten E-Lkw-Schnellladenetzes überhaupt in Gang kommt, müssen zwei Elemente ineinandergreifen: Der Ausbau des Verteilnetzes, ausgelöst durch Anträge auf Netzanschluss beim Netzbetreiber, und der Aufbau der Ladesäulen, initiiert durch Förderausschreibungen. Die Autobahn GmbH des Bundes hat für erste Standorte bereits die Netzanschlussbestellungen ausgelöst.
Den ersten Schritt des langen Weges hin zu einer flächendeckenden E-Lkw-Ladeinfrastruktur sieht Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, mit den ersten Netzanschlussbestellungen bereits gemacht: „Die Netzanschlussbestellung ist dafür der erste fundamentale Umsetzungsschritt. Wir schaffen damit Planungssicherheit für das Industrie- und Transportgewerbe und beschreiten neue Versorgungsmaßstäbe bei der Ladeleistung: Laden im Megawatt-Bereich, direkt an der Autobahn, wird damit zum technischen Standard und operativen Alltag“.
Sein Kabinettskollege Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, denkt schon weiter und verknüpft das Vorhaben mit den erneuerbaren Energien: „Wir schaffen jetzt die Voraussetzungen dafür, dass die Mobilitätswende auch den Straßengüterverkehr erreicht. Unser Ziel ist, Lkws nur noch mit grünem Strom fahren zu lassen. Dafür bestehen gute Voraussetzungen, denn mehr als die Hälfte des Stroms wird jetzt erneuerbar erzeugt.“
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, verweist hingegen auf die praktische Umsetzung des Lkw-Schnellladenetzaufbaus: „Es wird darauf ankommen, dass alle Beteiligten jetzt in einem strukturierten Prozess zusammenarbeiten. Es gilt, für die rund 350 Standorte effiziente Umsetzungslösungen zu finden und diese von vornherein in den Gesamtbedarf für den Netzausbau vor Ort einzuplanen.“ (cp)