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Herausforderung Ladeinfrastruktur

20.06.2024 – Bis ein Elektrofahrzeug seine Batterie aufladen kann, sind viele Schritte zu gehen und zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Der Full-Service-Anbieter Omexom stellt sich den vielfältigen Herausforderungen – von der Standortanalyse bis zur Inbetriebnahme und Wartung.

Ob elektrische Pkw, Lkw oder Busse: Immer mehr Fahrzeuge müssen regelmäßig geladen werden. Dies passiert oft an (halb-)öffentlichen Ladeplätzen, wie auch eine neue „Ladedienstleister-Studie“ des Stuttgarter Marktforschungsinstituts für Elektromobilität UScale zeigt. Laut der Studie werden 37 Prozent des insgesamt geladenen Fahrstroms an solchen Ladepunkten geladen. Zwar gab es nach Angaben der Bundesnetzagentur Ende 2023 in Deutschland bereits knapp 87.000 Normalladepunkte (Ladeleistung von maximal 22 kW) und rund 21.000 Schnellladepunkte (mehr als 22 kW Ladeleistung). Doch sind wir längst nicht am Ziel angekommen. Um die restlichen weißen Flecken auf der deutschen Ladekarte zu schließen, will die Bundesregierung bis 2030 die öffentlich zugänglichen Ladepunkte verzehnfachen und damit die Millionenmarke knacken.

Auch nach der Installation überprüft das Omexom-Team regelmäßig die fertiggestellten Ladepunkte. (Foto: Omexom)

Full-Service-Dienstleister wie Omexom helfen aktiv dabei, die Ladeinfrastruktur zu verdichten. Der Dienstleister hat den Ausbau der Ladeinfrastruktur seit 2012 fest in sein Leistungsportfolio aufgenommen und setzt seitdem E-Mobility-Projekte von der Planung und Projektierung über den Bau bis hin zur Inbetriebnahme in ganz Europa um. Allein in Deutschland hat die Omexom im letzten Jahr Ladepunkte im (mittleren) vierstelligen Bereich errichtet. Zu den Auftraggebern zählen Hersteller, Betreiber und Nutzer von Ladeinfrastruktur. Vielfach handelt es sich um gewerbliche Kunden, aber auch Energieversorger greifen immer häufiger auf den Infrastrukturdienstleister zurück, wie Dimitrios Kousakis, Leiter AU Projektabwicklung E-Mobilität bei Omexom, erklärt: „Auch hier werden Pkw- und Busflotten – und damit auch Busdepots – zunehmend elektrisch. Außerdem bieten viele Versorger inzwischen eigene Lademöglichkeiten an.“

Bevor aber das erste E-Fahrzeug seine Batterie laden kann, sind viele Schritte erforderlich, wie der Omexom-Projektleiter ausführt: „Als Full-Service-Anbieter müssen wir von der Planung und Projektierung über den Bau bis hin zur Inbetriebnahme der Ladestation eine Vielzahl an Aufgaben erfüllen – und stehen oft vor besonderen Herausforderungen.“

Komplexe Planung und Netzanschluss

Nach der elektrischen Inbetriebnahme und den letzten Oberflächenarbeiten kann das erste E-Fahrzeug andocken und laden. (Foto: Omexom)

Der erste Schritt bei der Errichtung einer neuen Ladestation ist die umfassende Standortanalyse. Das Team von Omexom begutachtet dabei den vorgesehenen Platz hinsichtlich der technischen Anforderungen und des zukünftigen Ladebedarfs. Hierbei spielen Faktoren wie Ladegeschwindigkeit, Fahrzeugtyp (Pkw, Lkw, Bus) und vorhandene Netzkapazität eine zentrale Rolle. So wird in der vorgeschalteten Beratung durch den Dienstleister beispielsweise auch die Frage geklärt, ob Schnell- oder Normalladen für den jeweiligen Standort sinnvoller ist und wie die konkrete Nutzung aussehen könnte.

Gleichzeitig ist die Netzanschlusskapazität ein entscheidender Aspekt beim Aufbau der Ladeinfrastruktur. Insbesondere in Ballungsräumen und an stark frequentierten Standorten wie Autobahnraststätten reichen die vorhandenen Netzkapazitäten oft nicht aus. Dies gilt insbesondere für leistungsstarke Ladepunkte wie Schnelllader. In diesem Fall gibt es mehrere Möglichkeiten: weniger Ladeleistung anbieten, Alternativen wie PV-Anlagen und Batteriespeicher integrieren, das Netz verstärken oder die Ladepunkte an der Mittelspannung anschließen. Die Entscheidung hänge vom Business Case und dem Mobilitäts- und Ladeprofil der Kunden ab, ergänzt der Omexom-Experte.

Beschaffung und Installation von Transformatoren

„Häufig werden Transformatoren benötigt“, weiß Kousakis aus der Praxis. Diese sind aufgrund der derzeitigen weltweiten Lieferschwierigkeiten oft nur mit langen Wartezeiten zu beschaffen. Omexom verfügt über eine eigene Produktion von Transformatoren, was die Lieferzeiten erheblich verkürzt und den Bauprozess beschleunigt.

Bevor die eigentlichen Bauarbeiten beginnen können, sind zudem zahlreiche Genehmigungen erforderlich. Dies betrifft nicht nur den Netzanschluss, sondern auch baurechtliche Genehmigungen – insbesondere bei größeren Projekten, die über die reine Installation von Ladesäulen hinausgehen. Kousakis erklärt: „Vor allem, wenn der Anschluss unmittelbar an das öffentliche Straßennetz erfolgt, müssen zusätzliche Anträge beim Straßenbauamt und der Straßenverkehrsbehörde gestellt werden.“ Diese Prozesse können mehrere Monate in Anspruch nehmen, wobei Omexom den gesamten Genehmigungsprozess übernimmt und koordiniert, um Verzögerungen zu minimieren.

Bei den Tiefbauarbeiten für Ladesäulen kommt es auf zentimetergenaue Präzision an. (Foto: Omexom)

Sobald alle Genehmigungen vorliegen und die notwendigen Komponenten verfügbar sind, kann der Bau beginnen. Dies umfasst Tiefbauarbeiten, die genaue Vermessung des Bauplatzes und die Planung der gesamten Verkabelung. „Wichtig ist eine lückenlose Bestandsaufnahme, bei der unterirdischen Leitungen genau erfasst und das Baufeld zentimetergenau ausgemessen werden“, erklärt Kousakis. Es folgt die Planung der Elektrotechnik und der gesamten Verkabelung vom Umspannwerk des Energieversorgers bis zur Trafostation, die zudem exakt dokumentiert wird. Im letzten Schritt wird der Untergrund verdichtet, die Fundamente gesetzt und die Ladesäulen aufgestellt.

Auch danach vor Ort

Um sicherzustellen, dass auch nach Fertigstellung der Ladestation Strom fließt und Elektrofahrzeuge problemlos aufgeladen werden können, wartet das Team von Omexom die Ladesäulen regelmäßig. „Unsere Mitarbeiter:innen sind an den Ladesäulen aller gängigen Hersteller geschult und kennen daher auch die individuellen Besonderheiten“, sagt Kousakis. So könnten viele Ausfälle frühzeitig erkannt und entsprechend reagiert werden. Vor allem öffentlich zugängliche Anlagen müssen häufiger gewartet und repariert werden, wie Benjamin Dahmen, Leiter BU Omexom eMobility GmbH, betont: „Ladepunkte, die für jedermann zugänglich sind, werden oft unsachgemäß genutzt oder auch beschädigt.“

Der Einsatz digitaler Tools zur Personaleinsatz- und Materialplanung sowie Echtzeitdokumentation helfe, Störungen schnell zu beheben und Ausfallzeiten zu minimieren. „Dabei arbeiten wir unter anderem auch mit VR-Brillen zur Unterstützung der Service-Techniker:innen vor Ort oder nutzen Drohnen bei der Aufnahme von Standorten“, erklärt Dahmen.

Ziel des Unternehmens ist es, komplexe Projekte zu vereinfachen. Deshalb beteiligt sich der Dienstleister auch aktiv dabei, die Stromnetze auszubauen und ihre Effizienz zu steigern – Stichwort Smart Grids. Von der Wallbox zu Hause über Schnellladestationen für den Regionalverkehr und Ultra-Schnellladestationen für Autobahnen bis hin zu innovativen Konzepten wie Batteriewechselstationen für den minutenschnellen Austausch einer vollgeladenen Traktionsbatterie – die Ladeinfrastruktur müsse unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden, betont Dahmen. (pms)

www.omexom.de