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Megawatt für den Transportalltag

22.07.2024 – Erste Prototypen einer neu entwickelten Ladesäule ermöglichen es, dass E-LKW mit einer Leistung von bis zu einem Megawatt geladen werden können. Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft arbeitet die Technische Hochschule Deggendorf (THD) im Projekt NEFTON daran, batterieelektrische Lkw auch im Standard-Güterfernverkehr betriebswirtschaftlich einsetzen zu können. Hierzu hat die Kooperation Ende Juli 2024 erste Prototypen dieser Hochleistungsladesäulen am THD-Technologie-Campus Plattling der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Die Kooperation mit Namen NEFTON untersucht die Wirkkette des Megawatt-Charging-Systems für E-LKW und erarbeitet die dafür nötigen technischen und infrastrukturellen Lösungen. Professor Otto Kreutzer, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsbereichs Leistungselektronik der THD, erklärt die Zielsetzung so: „Ein Schlüssel für einen erneuerbaren Schwerlastverkehr ist die Entwicklung innovativer Lade- und Versorgungslösungen, um den notwendigen Stromnetzausbau zu begrenzen.“  

Professor Markus Lienkamp von der Technischen Universität München hebt ergänzend hervor, worin die Vorteile des rein batterieelektrischen Schwerlastverkehrs im Vergleich zu anderen CO-freien Antriebstechniken liegen: „Die wissenschaftlichen Fakten sprechen eine klare Sprache: Batterieelektrische LKW haben einen Wirkungsgrad von etwa 75 Prozent. Davon sind Brennstoffzellen-LKW mit nur 26 Prozent Wirkungsgrad und eFuels mit einem Wirkungsgrad von lediglich 14 Prozent meilenweit entfernt.“

Das erste öffentliche Test-Laden eines E-LKW von MAN mit mehr als 1.000 kW. In der Bildmitte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, links daneben die THD-Vizepräsidentin Prof. Dr. Veronika Fetzer. (Bild: THD - Technische Hochschule Deggendorf)

Das erste öffentliche Test-Laden eines E-LKW von MAN mit mehr als 1.000 kW. In der Bildmitte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, links daneben die THD-Vizepräsidentin Prof. Dr. Veronika Fetzer. (Bild: THD – Technische Hochschule Deggendorf)

Aufladen in den Lenkzeitpausen 

Für einen effektiven Einsatz von rein batterieelektrisch betriebenen Lkw im Arbeitsalltag kann die Technologie des Megawattladens einen Schritt nach vorne bedeuten. Die neu entwickelte Ladesäule sowie dazu passende E-Lkw ermöglichen es erstmals, die E-Lkw-Batterien binnen der gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeitpause – spätestens nach 4,5 Stunden Fahrzeit muss eine Lenkzeitunterbrechung von 45 Minuten erfolgen – für weitere 4,5 Stunden Betriebszeit aufzuladen. Somit kann der Ladezyklus an die gängigen Lenk- und Ruhezeiten angepasst werden, was die Wirtschaftlichkeit so aufgeladener E-LKW erhöht.  

Die Praxistauglichkeit war ein zentraler Aspekt des Gemeinschaftsprojekts, wie der Vorstand für Forschung und Entwicklung der MAN Truck & Bus, Dr. Frederik Zohm, unterstreicht: „Insbesondere für das Megawattladen haben wir mit NEFTON Technologien entwickelt, mit denen es gelingt, E-Lkw bei kurzen Stopps mit sehr hohen Ladeleistungen zu laden. Im Forschungsfokus standen dabei neben der Technik die Praxistauglichkeit, Kosten und Netzanschlussleistung.“ 

Nächster Schritt: Megawatt Charging System (MCS)-Infrastruktur?  

Nachdem die Projektpartner beweisen konnten, dass die Kombination aus Elektro-Lkw und Megawattladen ein praxistaugliches Konzept zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs darstellt, steht nun der nächste Schritt im Raum: „Die Technologie ist da, nun gilt es, den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Markt in engem Schulterschluss von Politik, Energiewirtschaft und Fahrzeugherstellern voranzutreiben.“ wie Dr. Frederik Zohm von MAN Truck & Bus herausstellt. (cp) 

www.tum.de 

www.th-deg.de 

www.man.eu