16.01.2025 – Mithilfe bidirektionaler Ladetechnologie können Elektroautos Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine Studie von Transport & Environment (T&E) hat ergeben, dass Bidirektionales Europas Energieversorgern und Autofahrenden Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könne.
Die Einsparungen resultieren nach Angaben der Smarter E vor allem aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten, der Reduzierung von Abregelungen und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. In der T&E-Studie beziffern die beauftragten Fraunhofer-Institute das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU auf bis zu 22 Milliarden Euro jährlich. Dies entspreche einem Anteil von knapp acht Prozent der Kosten für den Bau und Betrieb des EU-Energiesystems.
Das bidirektionale Laden birgt nach Angaben der T&E-Studie erhebliches Einsparpotenzial. (Bild: Solar Promotion GmbH)
Von 2030 bis 2040 könnte die netzwirksame BiDi-Technik nach Angaben der Forschenden EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen. Allein in Deutschland sei den Studienergebnissen zufolge bis 2040 eine jährliche Entlastung von rund 8,4 Milliarden Euro möglich. Das große Einsparpotenzial entstehe, da durch den Einsatz der großen Speicherkapazität des E-Auto-Bestandes immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, in das Energiesystem integriert werden kann. Der Bedarf an stationären Zwischenspeichern in der EU könne so um bis zu 92 Prozent sinken, während könnte die installierte PV-Leistung im gleichen Zeitraum um bis zu 40 Prozent steige.
Damit dies für das bidirektionale Laden (BiDi) in europäischen Märkten einen technologischen und wirtschaftlichen Durchbruch bedeute, brauche es jedoch technologiefördernde regulatorische Rahmenbedingungen. Die Messveranstalter der smarter E erwarten unter anderem, dass die beschlossenen Handlungsempfehlungen des zweiten Europäischen Gipfels für bidirektionales Laden zeitnah umgesetzt werden. Zudem brauch es für den Ausbau der V2G (Vehicle to Grid-Technologie) zwingend einen flächendeckenderen Smart-Meter-Rollout.
Prosumer profitieren
Die Halter von batterieelektrischen Fahrzeugen könnten nach Angaben der Studie unmittelbar vom bidirektionalen Laden profitieren. „Die Studie prognostiziert für die Prosumer in der EU erheblich geringere Stromkosten. Die Lebensdauer der Fahrzeug-Akkus dürfte durch smartes bidirektionales Laden zunehmen, da der Ladestatus der Batterien optimiert wird“, betont the Smarter E mit Bezug auf die Studienergebnisse.
Sonderschau auf The smarter E Europe 2025
Im Rahmen der The smarter E Europe (7. bis 9. Mai 2025, Messe München), findet aufgrund dieser Entwicklungen eine Sonderschau statt. Sie soll die Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen.
Markus Elsässer, Gründer und CEO der Solar Promotion GmbH, sowie Hanna Böhme, Geschäftsführerin der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM): „Wir werden die Potenziale und die Relevanz des bidirektionalen Ladens für Deutschland und Europa sichtbar machen und gemeinsam das Thema weiter voranbringen. Denn das Bindeglied des bidirektionalen Ladens ist nicht nur ein wichtiges Element für die Mobilitätswelt, sondern auch, um die erneuerbare Energieversorgung 24/7 im Energiesystem zu etablieren.“ (cst)