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Überangebot an Lademöglichkeiten?

01.09.2023 – Diesen Rückschluss erlaubt die zweite Ausgabe des BDEW-Elektromobilitätsmonitors zu den aktuellen Entwicklungen im Elektromobilitätsmarkt im ersten Halbjahr 2023.  

Der BDEW-Ladesäulentracker zeigt: Selbst über Tag sind die öffentlichen Ladesäulen durchschnittlich zu höchstens 20 Prozent belegt (Bild: iStock-1221447606-min)

Der Erhebung zufolge wurden mit 220.000 neu zugelassenen voll batterieelektrischen Fahrzeugen eine Steigerung von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (167.000 E-Pkw) und ein neuer Höchstwert bei den Neuzulassungen erreicht.  

Gleichzeitig ist das öffentliche Ladeangebot weiter erfolgreich ausgebaut worden: Mit Stand 1. Juli stehen den E-Mobilisten 100.838 öffentliche Ladepunkte mit insgesamt 4,5 Gigawatt (GW) installierter Ladeleistung zur Verfügung.  Laut EU sind 1,3 kW installierte Ladeleistung pro batterieelektrisches Fahrzeug und 0,8 kW pro Plug-In Hybrid vorgegeben. Für die aktuell auf Deutschlands Straßen fahrenden E-Pkw ergibt dies einen Bedarf von 2,23 GW. Damit ist heute in Deutschland schon doppelt so viel Ladeleistung installiert wie nach europäischen Vorgaben gefordert. 

Deutlich werde die komfortable Ausstattung mit öffentlichen Lademöglichkeiten in Deutschland auch bei der Belegung des Ladeangebots. Diese wurde nun erstmalig mit dem BDEW-Ladesäulentracker erhoben. Je nach Landkreis liegt die Belegung nur zwischen 3 und maximal 25 Prozent pro Tag (über 24 Stunden). Im Durchschnitt waren die öffentlichen Ladepunkte zu 11,6 Prozent der Zeit belegt. Selbst tagsüber – zwischen 9 und 20 Uhr – lag die durchschnittliche Belegung nie über 20 Prozent.

„Die gute Nachricht ist: Wir haben ein Überangebot an Lademöglichkeiten“ sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Die Belegung bei den öffentlichen Ladesäulen zwischen 3 und 25 Prozent zeigt klar, dass mehr als genug Ladesäulen bereitstehen. In der Regel sind rund 80 Prozent der Ladepunkte trotz der erfreulich vielen Neuzulassungen frei verfügbar. Hier ist also noch viel Luft nach oben. Die niedrige Belegung ist auch Beweis dafür, dass das ursprüngliche Ziel von 1 Million Ladepunkte technisch veraltet ist, da es den technologischen Sprung bei der Ladeleistung nicht einrechnet. Seit 2019 hat sich die Ladeleistung bei Fahrzeugen und Ladesäulen verdreifacht und es können deutlich mehr Fahrzeuge je Ladesäule versorgt werden.”  

Um das Ziel von 15 Millionen E-Pkw bis 2030 zu erreichen, brauche es jetzt seitens der Politik eine 15 Millionen-E-Auto-Strategie, die gezielt auf die Fahrzeugseite ausgerichtet sein sollte.

www.bdew.de