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Vehikel für Stromverträge?

04.10.2023 – Wer ein Elektroauto kauft, überprüft immer auch seinen Energieanbieter – so eines von vielen interessanten Ergebnissen der Private-Charging-Studie 2023 von UScale.   
 

Bild: shutterstock_Canetti_2011600619

Das Marktforschungs-Unternehmen UScale hat seine Analysen zur Customer Journey in der Elektromobilität fortgesetzt und Ladevorgänge zuhause unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden zwischen Mai und Juli 2023 über 4.000 Personen befragt, die über private Lademöglichkeiten verfügen. Eine Erkenntnis: Die Elektromobilität bringt also auch Bewegung in den Strommarkt, denn mit der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs wird zunehmend auch der Energieanbieter geprüft. 41 Prozent der Befragten haben in diesem Zusammenhang den Energieversorger oder den Energietarif gewechselt oder denken darüber nach. Zu den Gewinnern gehören der Studie zufolge Spezialanbieter, etwa für Ökostrom, oder Anbieter für flexible Stromtarife. Klassische überregionale Energieanbieter und Stadtwerke verlieren dagegen Marktanteile.  

Wer zuhause lädt, investiert meist viel Geld in Lade- bzw. Energietechnik. 89 Prozent schaffen sich eine oder sogar mehrere Wallboxen an. Über zwei Drittel der Elektrofahrer:innen (67 Prozent), die im Einfamilienhaus wohnen, besitzen heute auch eine Photovoltaik-Anlage und damit die Möglichkeit, das Elektrofahrzeug mit überschüssigem Strom vom eigenen Hausdach aufzuladen. Insgesamt betrachteten die Besitzer:innen ihr Elektroauto als Teil eines ganzheitlichen Energiesystems und wollten so die Energiewende unterstützen. Mit den technischen Möglichkeiten steigt aber auch die Komplexität bei der Planung der passenden Ladelösung für zuhause. So berichten 63 Prozent derer, die Ladetechnik für ein Einfamilienhaus suchten, dass es dabei Probleme gab. 58 Prozent fanden es zudem nicht einfach, diese Probleme zu lösen. Interessierte stehen also vor der Herausforderung, ein System zu kaufen, in dem Auto, Haus und PV-Anlage zusammenpassen, das aber auch für zukünftige technische Entwicklungen offen ist. Ein Beispiel ist das bidirektionale Laden, bei dem das Auto Strom aus der Autobatterie abgeben kann und so das Haus mit Strom versorgt. Die Technik kommt erst langsam in den Markt, aber das Interesse ist der Studie zufolge groß: Wenn sie noch einmal entscheiden könnten, wäre es 48 Prozent Besitzer:innen von Wallboxen wichtig, dass ihre Ladetechnik für bidirektionales Laden geeignet ist 

Trotz des aktuellen Booms steht der Markt für private Ladeinfrastruktur erheblich unter Druck. Dabei ist aktuell noch keine Konsolidierung bei den Wallbox-Herstellern erkennbar: Die Studienteilnehmer:innen verfügten über Ladevorrichtungen von 70 verschiedenen Herstellern. Kunden haben also die sprichwörtliche Qual der Wahl.  Axel Sprenger, Gründer und Geschäftsführer UScale GmbH: „Zuhause ist der wichtigste und attraktivste Ladeort für die Mehrheit der eAuto-Fahrenden. Geht es um die Anschaffung der privaten Ladelösung, kaufen bisher nur die wenigsten „alles aus einer Hand“. Das klappt erst, wenn alle Beteiligten vom Autohersteller über den Ladetechnik-Experten bis zum Solateur das Ganze im Blick haben. Oder Systeme anbieten, die über standardisierte Schnittstellen flexibel kombiniert und auch später erweitert werden können. Die Herausforderungen und das Potenzial liegen im Zusammenspiel der Komponenten.“ 

Bild:  shutterstock_Canetti_2011600619 

www.uscale.digital