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BEE-Studie zu Netzverknüpfungspunkten 

15.04.2024 – Deutschland sitzt auf einem gewaltigen Schatz ungenutzter Kapazitäten für den Netzanschluss von Erneuerbaren-Kraftwerken. Das zeigt die Studie zur gemeinsamen Nutzung von Netzverknüpfungspunkten, die der BEE gemeinsam mit dem Fraunhofer IEE durchgeführt hat.  

Bild: Seagul_pixabay.com renewable-1989416_1280

Der Netzausbau in Deutschland kommt nur schleppend voran, immer häufiger haben Projektierer von Erneuerbaren-Energien-Anlagen Schwierigkeiten, einen freien Netzverknüpfungspunkt (NVP) für den Netzanschluss zu finden. Das bremst den Ausbau der Erneuerbaren erheblich, führt zu enormen Kostensteigerungen und kann gerade bei kleineren Photovoltaik- und Windprojekten das Aus bedeuten. Mit seiner Studie zur effizienteren Nutzung von NVP will der BEE jetzt einen Vorschlag zur Beschleunigung des Netzanschlusses vorlegen. 

NVP aktuell nicht ausgelastet 

Die Netzverknüpfungspunkte bestehen unter anderem aus einem Trafo, Schalt- sowie Mess- und Steuereinrichtungen zur Überwachung des Stromflusses. Sie können eine bestimmte Menge elektrischer Energie aufnehmen – von mehreren Megawatt bis hin zu einigen Gigawatt. Aufgrund des derzeitigen Rechtsrahmens ist die Auslastung von NVP nur gering. Denn jede angeschlossene Anlage muss zu jedem Zeitpunkt 100 Prozent ihrer Leistung einspeisen können. Da die Energieproduktion von Photovoltaik- und Windenergieanlagen schwankt, speisen diese meistens nicht zeitgleich mit ihrer vollen Leistung ein.  

Die durchschnittliche Nutzung eines NVP innerhalb eines Jahres liegt, wie die BEE-Studie zeigen konnte, bei der Photovoltaik bei 13 Prozent und bei modernen Windenergieanlagen bei 33 Prozent. Der Vorschlag des BEE sieht daher vor, künftig mehrere Erneuerbare-Energien-Anlagen, Speicher und Anlagen zur Sektorenkopplung gemeinsam an einen NVP anzuschließen. Dabei wird mehr Leistung angeschlossen, als der NVP eigentlich transportieren kann (Überbauung). Der Studie zufolge ließe sich die Ausnutzung auf 53 Prozent steigern und damit zum Teil mehr als verdoppeln.  Trotzdem blieben genügend Kapazität frei, um auch Back-up-Kraftwerke, wie beispielsweise flexible Biogasanlagen oder Wasserkraftwerke an den NVP anzuschließen. 

„Minimale Anpassungen im EEG könnten den Netzanschluss maximal beschleunigen und Einsparpotenziale in Milliardenhöhe freilegen.“ 
– Dr. Simone Peter, BEE-Präsidentin –

Die Studie zeige zudem, dass Überschüsse – es wird mehr Energie produziert als der NVP übertragen kann – nur selten aufträten. „Überschüsse sind dabei sogar von Vorteil, denn sie reizen den Bau von Speichern und Sektorenkopplungstechnologien zur weiteren Nutzung des Ökostroms an. Unsere Vorschläge haben damit positive Effekte für alle Akteure der Energiewirtschaft: Projektierer, finanzierende Banken, Netzbetreiber, steuerbare Erzeugungsanlagen und Speicher, Industrie und Volkswirtschaft“, so Peter. Die rechtliche Umsetzung sei simpel: “Minimale Anpassungen zweier Paragraphen im EEG könnten den Netzanschluss maximal beschleunigen und Einsparpotenziale in Milliardenhöhe freilegen”, ist die BEE-Präsidentin überzeugt. 

200 Akteure aus der gesamten Energiewirtschaft unterstützen die Vorschläge, wie der BEE mitteilt. “Die Bundesregierung sollte die gemeinsame Nutzung und Überbauung von Netzverknüpfungspunkten daher noch in diesem Jahr umsetzen“, so Peter abschließend. (pq) 

www.bee-ev.de