06.03.2023 – Nach Berechnungen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) wurden im vergangenen Jahr 52 Prozent mehr solare Heimspeicher in Deutschland installiert als 2021. Die Anzahl der Solarstromspeicher habe sich in den letzten vier Jahren verfünffacht.
Nach YouGov-Repräsentativbefragungen im BSW-Auftrag kann sich etwa die Hälfte der privaten Immobilienbesitzer vorstellen, selbst erzeugten Solarstrom bedarfsgerecht zu speichern. 28 Prozent der Unternehmer:innen planen, in den nächsten drei Jahren in einen Solarstrom-Speicher zu installieren. Rund 630.000 private Haushalte und 10.000 Unternehmen haben dies dem Verband zufolge bereits getan. Rund 214.000 Heimspeicher und rund 3.900 Gewerbespeicher kamen 2022 hinzu (Zahlen von 2021: rund 141.000 bzw. rund 2.750). Das ergaben BSW-Berechnungen auf Basis von Zahlen der Bundesnetzagentur. Rein rechnerisch lasse sich mit dem Heimspeicherpark der tägliche Stromverbrauch aller privaten Haushalte Münchens speichern.
BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Die Errichtung eines Speichers wird zunehmend zum Standard bei der Errichtung neuer Solarstromanlagen. Dies nützt nicht nur den Anlagenbetreibern, sondern zahlt auch auf die Flexibilität und Versorgungssicherheit des gesamten Stromsystems ein. Für eine erfolgreiche und effiziente Energiewende sind Heim-, Gewerbe- und Industriespeicher unverzichtbare Bausteine.“
Mehr als zwei Drittel der neu installierten Solarstromanlagen auf Privatimmobilien werden inzwischen zusammen mit einem Heimspeicher errichtet. Dies ermöglicht es Haushalten, den selbst erzeugten Solarstrom rund um die Uhr zu nutzen. Infolge der Energiekrise hat sich die neu installierte Solarstromleistung im Heimsegment von PV-Dachanlagen in den letzten vier Jahren nach BSW-Angaben fast verfünffacht.
Auch erhöhte Speichernachfrage im Gewerbe
Erfreut zeigt sich Körnig auch über die positive Entwicklung der Speichernachfrage im Gewerbe. Nach den Erhebungen seines Verbandes gaben 53 Prozent der befragten Unternehmer:innen an, dies zur Einsparung von Stromkosten zu tun, 29 Prozent zur Stromspeicherung für die E-Mobilität und 20 Prozent aus Gründen der Spitzenglättung mit der Zielsetzung, die Ausgaben für Netzentgelte zur reduzieren.
Zum Ausgleich der Erzeugungsschwankungen wetterabhängiger Erneuerbarer Energien und zur Stromnetz-Stabilisierung sollte die in Deutschland installierte Speicherkapazität von derzeit geschätzten 6,7 Gigawattstunden bis zum Jahr 2030 auf 55 Gigawattstunden verachtfacht werden, so die Empfehlung des Solar- und Speicherverbandes BSW. (ds)