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Erster deutscher Offshore-Windpark stellt Regelreserve bereit

19.05.2022 – Seit Mai 2022 stellt Ørsteds Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 systemstabilisierend Regelleistung für das deutsche Stromnetz zur Verfügung. Der Energiehändler Energy2market und das dänische Unternehmen Ørsted haben gemeinsam erfolgreich an der Umsetzung gearbeitet, den Strom aus Borkum Riffgrund 1 als Regelenergie für das deutsche Stromnetz nutzbar zu machen. Die vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT vorgegebene Präqualifikation wurde erteilt und der Offshore-Windpark hat gezeigt, dass kurzfristige Netzschwankungen mit erneuerbarem Strom aus Offshore-Windenergie ausgeglichen werden können.

Neben TenneT konnte das dem Projekt zugrunde liegende Präqualifikationskonzept der Energy2market auch die anderen drei deutschen Übertragungsnetzbetreiber überzeugen und wurde für alle vier Regelzonen freigegeben. Zusätzliches Neuland betritt die Offshore-Windkraft mit Borkum Riffgrund 1 als erstem deutschen Windpark überhaupt, der auch für die Bereitstellung von Sekundärregelleistung zugelassen wurde.

Windpark Borkum Riffgrund 1

Der Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1. Foto: Ørsted A/S

Einbindung über Virtuelles Kraftwerk

„Die Einbindung über unser Virtuelles Kraftwerk am deutschen Regelenergiemarkt ermöglicht Ørsted das Potenzial des Offshore-Windparks nun auch systemdienlich zu vermarkten. Darüber hinaus handelt es sich aber auch um einen Meilenstein der Energiewende. Borkum Riffgrund 1 zeigt das Vermögen der Erneuerbaren, die durch den Ausstieg aus der Kohle- und Atomverstromung reduzierte flexible Leistung im Gesamtsystem zu einem Großteil aus sich selbst heraus kompensieren zu können“, schildert Raphael Hirtz, Geschäftsführer der Energy2market.

Regelenergie gleicht Schwankungen im Stromnetz aus

Durch den Ausbau der Erneuerbaren und den Ausstieg aus Kern- und Kohlekraft fallen mehr und mehr konventionelle Kraftwerke weg, die bislang hierzulande zu Teilen auch Regelleistung bereitgestellt haben. Um einer Versorgungslücke in der Regelleistungsbereitstellung zuvorzukommen, haben sich die deutschen Übertragungsnetzbetreiber darum bemüht, auch die Erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik zu präqualifizieren.

Der Begriff Regelenergie kann auch Regelleistung genannt werden. Diese gleicht als Reserve die Schwankungen im Stromnetz, d.h. die Stromnetzfrequenz, aus. Der Einsatz von Regelenergie kann diese Schwankungen ausgleichen und somit gewährleisten, dass weiterhin ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch besteht. Dabei kann sowohl Strom in das Netz eingespeist als auch aus dem Netz entnommen werden.

Weshalb war die Präqualifikation von Windkraftanlagen bisher selten?

Für Regelleistung ist neben Geschwindigkeit in der Bereitstellung auch die Stabilität der erbrachten Leistung ausschlaggebend. Mit dem Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 konnte hierfür eine Lösung gefunden werden. Der Offshore-Windpark passt dafür den sogenannten Arbeitspunkt kontinuierlich an. Auf Basis dessen wird die erbrachte Regelleistung bestimmt. Für den Leistungsfrequenzregler in der Leitwarte von TenneT stellt der Windpark sich daher wie ein ganz normales konventionelles Kraftwerk dar. Darüber hinaus plant Energy2market genau, wieviel Leistung für den nächsten Tag vermarktet werden soll. Sind die Wettervorhersagen ungenau, wird etwas weniger Leistung angeboten, die dann aber sicher bereitgestellt werden kann. (ds)

www.orsted.de
www.e2m.energy
www.tennet.eu