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Laues Lüftchen: Ausbau bei Onshore-Windkraft zu gering

19.07.2023 – Nach einer Auswertung der Deutschen WindGuard im Auftrag von BWE und VDMA Power Systems wurden in der ersten Jahreshälfte 2023 in Deutschland 331 Windenergieanlagen (WEA) an Land mit einer Gesamtleistung von 1.565 Megawatt (MW) installiert. Dies entspricht bereits 65 Prozent des gesamten Zubaus des Vorjahres und liegt damit im oberen Bereich der Verbandsprognose von 2,7 bis 3,2 GW. Die Auswertung zeigt aber auch, dass der notwendige Zubau, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen, hinter dem Ausbauziel von 115 GW im Jahr 2030 zurückbleibt.

Bereits im ersten Halbjahr 2023 betrag der Bruttozubau 65 Prozent des Zubaus des Gesamtjahrs 2022. Trotzdem bleiben die Zahlen zu niedrig, um die Ziele der Bundesregierung im Jahr 2030 zu erreichen. Foto: www.pixabay.de / Al3xanderD

Bereits im ersten Halbjahr 2023 betrag der Bruttozubau 65 Prozent des Zubaus des Gesamtjahrs 2022. Trotzdem bleiben die Zahlen zu niedrig, um die Ziele der Bundesregierung im Jahr 2030 zu erreichen. Foto: www.pixabay.de / Al3xanderD

Aus Sicht der Verbände müsse die Zahl der Genehmigungen noch deutlich steigen, um den Ausbaupfad von 10 GW pro Jahr ab 2025 zu bewältigen. Trotz der großen Herausforderung bewerten die Verbände die vorausgegangenen Maßnahmen der Bundesregierung und die derzeitige Zubau- und Genehmigungsdynamik positiv. Es brauche weiterhin eine rasche und konsequente Umsetzung der auf Bundesebene beschlossenen Maßnahmen. Weiter seien Länder und Behörden angehalten, die Schere zwischen Zubau und Ziel nicht größer werden zu lassen, da der Ausbau der Onshore-Windenergie entscheidend dazu beiträgt, auch andere Bereiche wie Wärmepumpen, Elektromobilität und grünen Wasserstoff voranzubringen.

Entscheidend für die Erreichung der vereinbarten Ziele sei, laut Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands WindEnergie BWE, die Genehmigung neuer Anlagen, welche besonders in Süddeutschland aktuell stockt. „Der starke Anstieg der Genehmigungen stützt sich auf Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und etwas reduziert auf Brandenburg. Dies sind zu wenige Länder! Es braucht jetzt in allen Ländern deutlich mehr Tempo. Um die angestrebten jährlich 10 GW Zubau zu erreichen, müssen mindestens 12 GW neu genehmigt werden“, bemerkt Heidebroek. Für Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems, sind es vor allem die bürokratischen Hürden im Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie auch Mangel an verfügbaren Flächen, die eine Beschleunigung des Projektrealisierung erforderlich machen. Schließlich müsse auch ein einfacherer und schnellerer Transport der Anlagen ermöglicht werden, da es sonst zu Engpässen kommen kann.

Ein weiterer Schlüsselwert liegt für die Verbände in Repoweringprojekte, die es voranzutreiben gilt. „Das Potential liegt bei rund 13.600 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 18 GW bis Ende 2028. Hier schlummert kurz- bis mittelfristig ein Repowering-Potential von bis zu 54 GW“, so Bärbel Heidebroek. Für Dr. Dennis Rendschmidt brauche es gleichzeitig eine marktwirtschaftliche Perspektive für Hersteller und Zulieferer, um die Produktionskapazitäten hochfahren zu können.

Weltweit rechnet der Global Wind Energy Council (GWEC) in den nächsten fünf Jahren mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der Onshore-Windenergie von 12 % und einem durchschnittlichen jährlichen Zubau von 110 GW. Die Märkte in China, Europa und den USA werden laut GWEC-Prognose mehr als 80 % der gesamten zusätzlichen Kapazität in diesem Zeitraum ausmachen, wobei allein 62 % der Neuinstallationen bis 2023 auf China entfallen.

www.wind-energie.de

www.vdma.org