23.07.2024 – Actemium hat mit seinem neuen Energiecontainer eine Art „Schweizer Taschenmesser“ für mobile Netzanschlusslösungen entwickelt, mit dem sich Erzeugeranlagen von erneuerbaren Energien flexibler ans Netz anschließen lassen.
Der Frankfurter Anbieter für industrielle Prozesslösungen Actemium Deutschland hat mit dem standardisierten 4,6 Megavoltampere-Energiecontainer ein neues mobiles Netzanschlusssystem auf den Markt gebracht. Mithilfe dieses Systems sollen sich Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien einfacher und flexibler an das öffentliche Versorgungsnetz anschließen lassen. Aufgrund seiner kompakten Maße eines 20 Fuß-Überseecontainers und einem Gewicht von 14 Tonnen kann der für den Nieder-, Mittelspannungs- und Trafobereich ausgelegte Energiecontainer einfach per LKW transportiert und in unterschiedlichen Umgebungen installiert werden.
Der standardisierte Energiecontainer ist vollumfänglich mit einem Bediener- und Passanten-Störlichtbogenschutz ausgestattet. Dadurch benötigt der Container keine zusätzliche Umzäunung und kann so auch als EVU-Übergabestation für Kleinerzeugungsparks eingesetzt werden. Für die Umweltverträglichkeit sorgen eine schwefelhexafluoridfreie Mittelspannungsschaltanlage und ein Leistungstransformator mit einer umweltfreundlichen Bioöl-Füllung. Zusätzlich bewirken eine Ölauffangwanne mit Spritzschutz und ein zertifiziertes Ölfiltersystem, dass zu keinem Zeitpunkt Öl in die Umgebung freigegeben wird.
Variantenreiche Stationseinspeisetypen
In der Standardausführung ist der Energiecontainer transformatorseitig für eine Wechselstrom-Leistung von 4,6 MVA ausgelegt. Dabei sind verschiedene Stationseinspeisetypen erhältlich. In der ersten Variante wird das System als Übergabecontainer für die Anbindung an einen Energieerzeugungspark mit bis zu vier Mittelspannungsschaltfelder (MS-Schaltfeldern) konfiguriert. In einer anderen technischen Modifikation fungiert der Energiecontainer als Verteilstation mit drei MS-Schaltfeldern. Je nach Bedarf kann das mobile System auch als Endcontainer mit zwei MS-Schaltfeldern oder als Übergabecontainer zum Energieversorger mit bis zu fünf MS-Schaltfeldern eingesetzt werden.
Zudem existieren weitere Anschlusskonzepte etwa zur Einspeisung in das 110 kV-Netz des örtlichen Energieversorgungsunternehmens. So dient der Energiecontainer unter anderem dazu, die in einer PV-Anlage erzeugte Niederspannung auf die benötigte Mittelspannung hochzutransformieren. Die dabei übertragene Leistung kann anschließend in einem Batteriespeicher zwischengespeichert oder direkt an ein nächstgelegenes Umspannwerk weitergeleitet werden. (cp)