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Neues Detektionssystem soll Windkraftanlagen und Artenschutz vereinen

05.07.2024 – Die Universität Siegen entwickelt gemeinsam mit Partnern ein innovatives Detektionssystem für Windkraftanlagen, um den Ausbau der Windenergie voranzutreiben und gleichzeitig Vögel und Fledermäuse besser zu schützen.

Mit Hilfe von Millimeterwellen-Radartechnik und Mikrofonen sollen Vögel und Fledermäuse in der Nähe von Windkraftanlagen erkannt werden. (Bild: Universität Siegen)

Mit Hilfe von Millimeterwellen-Radartechnik und Mikrofonen sollen Vögel und Fledermäuse in der Nähe von Windkraftanlagen erkannt werden. (Bild: Universität Siegen)

Mit dem Ziel, die Europäische Union bis 2050 klimaneutral zu machen, spielt der Ausbau erneuerbarer Energien eine zentrale Rolle. Die Windenergie ist dabei von besonderer Bedeutung, steht aber häufig im Konflikt mit dem Artenschutz. Um dieses Dilemma zu lösen, arbeitet das Projektteam an einem radarakustischen System, das Tiere in der Nähe von Windkraftanlagen erkennt und klassifiziert.

Das System kombiniert Millimeterwellen-Radartechnik und Mikrofone, um Position, Flughöhe, Körpergröße sowie Flugrichtung und -geschwindigkeit von Vögeln und Fledermäusen zu erfassen. Zusätzlich zeichnen die Mikrofone die Rufe der Tiere auf, um gefährdete Arten wie Rotmilan oder Seeadler zu identifizieren. Werden solche Arten erkannt, soll die Drehzahl der Rotorblätter automatisch reduziert oder die Anlage abgeschaltet werden.

„Unser System funktioniert rund um die Uhr und bei fast jedem Wetter, auch in Dunkelheit oder Nebel“, erklärt Projektleiter Dr.-Ing. Jochen Moll. Ein funktionierendes System würde es ermöglichen, Windkraftanlagen nur bei tatsächlichem Bedarf abzuschalten, anstatt pauschale Abschaltzeiten zu nutzen.

Für die Installation der Radarantennen und Mikrofone wollen die Projektpartner eine spezielle Folie entwickeln, die auf die Windräder geklebt werden kann. Ein erster Feldversuch startet im Juli auf der Schwäbischen Alb, um die Technik unter realen Bedingungen zu testen.

Das Projekt „SENSE2SAVE“ ist auf drei Jahre angelegt und soll einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Windenergie bei gleichzeitigem Natur- und Artenschutz leisten. Beteiligt sind neben der Universität Siegen auch die JUWI GmbH, die IMST GmbH, das Institut für Tierökologie und Naturbildung sowie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg. Die Projektkoordination liegt bei der Flexoo GmbH. (pms)

www.uni-siegen.de

Beitragsbild: EKH-Pictures / stock.adobe.com (Symboldbild)