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Öko-Institut: Hohes Ausbaupotenzial bei PV-Freiflächenanlagen

05.04.2024 – In Deutschland stehen deutlich mehr Freiflächen für den Ausbau der Photovoltaik zur Verfügung, als nach aktuellen Schätzungen für ein vollständig regeneratives Stromsystem benötigt werden. Dies zeigen aktuelle Studien des Öko-Instituts.

Photovoltaik Anlagen sind längst nicht mehr nur auf Dächern zu finden. Sie finden sich auf allen möglichen Freiflächen, zum Beispiel auf Parkplätzen, Industrieanlagen oder über landwirtschaftlich genutzten Flächen. Von den insgesamt 819 GW installierter PV-Leistung wurden bis Ende 2023 rund ein Drittel auf Freiflächen installiert.

Laut zwei neuen Studien des Öko-Instituts stehen in Deutschland ausreichend Flächen für PV-Freiflächenanlagen zur Verfügung. Bild: marcin jucha / stock.adobe.com

Laut zwei neuen Studien des Öko-Instituts stehen in Deutschland ausreichend Flächen für PV-Freiflächenanlagen zur Verfügung. Bild: marcin jucha / stock.adobe.com

Ungenutztes Potenzial

Laut einer Übersichtsstudie des Öko-Instituts e. V. – Institut für angewandte Ökologie werden die Freiflächen jedoch nicht ausreichend genutzt. Allein an Straßenrändern, auf Parkplätzen sowie auf Industrie- und Gewerbeflächen könnten laut der Übersichtsstudie 287 Gigawatt Solarstromleistung installiert werden – deutlich mehr als das Ziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 200 Gigawatt PV-Freiflächenanlagen bis zum Jahr 2040.

Knapp 5.000 GW stünden darüber hinaus zur Verfügung, wenn technische Potenziale ausgeschöpft würden, die Synergien mit Mooren, Gewässern oder anderen landwirtschaftlich wertvollen Flächen schaffen – so genannte Agri-PV-Anlagen. Eine aktuelle Analyse des Öko-Instituts zeigt, dass in Deutschland insgesamt eine Fläche von rund 13 Millionen Hektar (Mio. ha) theoretisch für Photovoltaik-Projekte genutzt werden könnte, was 37 Prozent der Landesfläche entspricht. Da sich bestimmte Flächen und landwirtschaftliche Kulturen besonders für die Kombination mit Photovoltaik eignen, können rund 4,3 Mio. ha als besonders geeignet identifiziert werden.

Beteiligungs- und Finanzierungsoptionen

Hinsichtlich der Akzeptanzfrage zeige sich eine generell positive Einstellung gegenüber erneuerbaren Energien, jedoch bestehen häufig Bedenken gegenüber konkreten Projekten. Insbesondere die Bebauung von fruchtbaren Ackerflächen oder touristisch wertvollen Flächen wird kritisch gesehen. Deutlich wird aber auch: Wenn die Bürgerinnen und Bürger einer Kommune an den Erträgen von Erneuerbare-Energien-Anlagen beteiligt werden, steigt ihre Motivation, den Ausbau aktiv voranzutreiben.

Aus finanzieller Sicht könnten aus Sicht des Öko-Instituts angesichts der zu erwartenden sinkenden PV-Erlöspotenziale an der Strombörse längerfristig zusätzliche Finanzierungselemente wie direkte Stromlieferverträge notwendig werden.

Das EEG strebt einen hälftigen Zubau von Dach- und Freiflächenanlagen an. Ab 2025 sollen jährlich 9,9 GW neue Freiflächenanlagen hinzukommen. (pms)

www.oeko.de