Weitere Ergebnisse...

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Rekordanteil Erneuerbarer Energien bei öffentlicher Stromerzeugung

03.01.2024 – Mit 59,3 Prozent Anteil an der Gesamtstromerzeugung erreichen erneuerbaren Energien 2023 einen neuen Höchststand. Der Lastanteil liegt bei 57,1 Prozent, womit sie erstmals den Hauptstrombedarf decken.

Insgesamt wurden im Jahr 2023 rund 260 Terawattstunden (TWh) Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, rund 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr (242 TWh). Das geht aus einer gestern vorgestellten Auswertung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hervor.

Erneuerbare Energien lieferten 2023 59,7 Prozent der öffentlichen Nettostromerzeugung. Grafik: Fraunhofer ISE/energy-charts.info

Erneuerbare Energien lieferten 2023 59,7 Prozent der öffentlichen Nettostromerzeugung. Grafik: Fraunhofer ISE/energy-charts.info

Wind und Sonne treibende Kraft

Mit einem Anteil von 32 Prozent war die Windenergie die wichtigste Stromquelle im Erzeugungsmix. Obwohl der Ausbau der Windenergie weiterhin hinter den Planungen zurückbleibt, stieg der Anteil der Onshore-Windenergie, während die Offshore-Produktion leicht zurückging. Auch die Solarstromerzeugung erreichte einen neuen Rekordwert. Mit 13,2 GW lag der PV-Zubau bis November sogar zum ersten Mal in der deutschen Geschichte im zweistelligen Bereich. Trotz des gestiegenen Eigenverbrauchs von Solarstrom sank die Gesamtlast im Stromnetz im Vergleich zum Vorjahr um rund 26 TWh. Einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnete auch die Wasserkraft, während die Biomasse auf Vorjahresniveau blieb.

Einsturz beim Kohlestrom

Ein starker Rückgang war vor allem bei der Stromerzeugung aus Steinkohle zu verzeichnen, was laut Fraunhofer-Institut vor allem auf geringere Exporte und gute Windverhältnisse zurückzuführen ist. Die Bruttostromerzeugung aus Braunkohle sank dabei auf das Niveau von 1963, die Bruttostromerzeugung aus Steinkohle sogar auf das Niveau von 1955. Die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung blieb leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Mit der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke trug die Atomkraft nur noch einen geringen Anteil zur Stromerzeugung bei.

Aufschlüsselung der öffentlichen Nettostromerzeugung nach Quellen. Grafik: Fraunhofer ISE/energy-charts.info

Aufschlüsselung der öffentlichen Nettostromerzeugung nach Quellen. Grafik: Fraunhofer ISE/energy-charts.info

Steigender Bedarf an Netz- und Speicherkapazität

Im Bereich der Speicherkapazität entwickelten sich Batteriespeicher rasant, insbesondere bei Privathaushalten. Die installierte Batterieleistung verdoppelte sich insgesamt fast von 4,4 GW in 2022 auf 7,6 GW in 2023. Gleichzeitig stieg die Speicherkapazität von 6,5 GWh auf 11,2 GWh.

Rückgang der Exporte und des Börsenpreises

Bedingt durch die niedrigen Stromgestehungskosten in den europäischen Nachbarländern im Sommer und die hohen Kosten für CO2-Zertifikate ergab sich für Deutschland im Jahr 2023 ein Importüberschuss im Stromhandel in Höhe von 11,7 TWh. Im Winter stiegen die Börsenstrompreise wieder an, was zu Exportüberschüssen führte. (pms)

www.ise.fraunhofer.de

Beitragsbild: kanachaifoto / stock.adobe.com