25.10.2024 – Im Forschungsprojekt „WindGISKI“ hat die Leibniz Universität Hannover ein KI-gestütztes Geoinformationssystem entwickelt, das die Planung von Onshore-Windenergieanlagen effizienter und umweltverträglicher gestalten soll. Bei der Standortsuche berücksichtigt das Tool ökologische Kriterien wie Artenschutz und Lebensraumerhalt sowie den Immissions- und Infrastrukturschutz.
Laut Professor Raimund Rolfes, Projektleiter und Institutsleiter an der Leibniz Universität Hannover, stellt das Tool eine neue Methode dar, um geeignete Standorte für Windenergieanlagen gezielt zu identifizieren und gleichzeitig Belastungen für Mensch und Umwelt zu minimieren. Jan-Hendrik Piel von der Nefino GmbH, einem Projektpartner, betonte den praktischen Wert des Tools: „WindGISKI ermöglicht uns, komplexe Standortanalysen automatisiert durchzuführen und damit den Ausbau der Windenergie in Deutschland effizienter zu gestalten.“
(Bild: HASAN / stock.adobe.com)
Das Besondere an WindGISKI ist die Fähigkeit der KI, Abstände und Einschränkungen selbstständig anhand der eingegebenen Daten zu ermitteln, erklärt Tomke Menger vom Landesverband Erneuerbare Energien (LEE). So sollen größere konfliktarme Flächen für Windenergieanlagen identifiziert werden. Die finale Standortbewertung bleibt jedoch in der Verantwortung der Planungsträger, was die Rechtssicherheit des Tools unterstützt.
Das Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, vereint acht Partnerinstitutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter die Universität Oldenburg, die Hochschule Bremerhaven und die ARSU GmbH.
WindGISKI gilt als Pilotarbeit im Einsatz von KI bei der Flächensuche für Windenergieanlagen. Eine direkte Markteinführung ist laut LEE aktuell jedoch nicht geplant – dafür wären zusätzliche Mittel und Folgeprojekte notwendig. (pms)
