28.06.2023 – Im Kupferhammer, einem Industrieareal in Bielefeld, hat die Möller Real Estate GmbH als Betreiber ein Mieterstrommodell implementiert. Mit der Projektkoordination wurde die Solarize Energy Solutions GmbH aus Stuttgart beauftragt. Innerhalb von nur vier Monaten konnte Solarize im Kupferhammer die Möglichkeit schaffen, Stromerzeugung und -verbrauch jedes einzelnen Mieters viertelstündlich zu messen und zu bilanzieren.
Mit dem Neubau eines Gebäudes für die Bielefelder Braumanufaktur inklusive einer PV-Dachanlage hatte die Möller Real Estate GmbH ursprünglich einen Generalunternehmer beauftragt. Sein Schwerpunkt lag einzig auf der Installation der PV-Anlage – nicht auf dem Messkonzept oder den PV-Regularien. Problematisch wurde diese Konstellation vier Monate vor dem Projektabschluss, als es darum ging, den Strom aus der Kundenanlage den Mietern des Industrieareals zur Verfügung zu stellen.
Bislang wurden die Stromerzeugung und der Stromverbrauch auf dem Kupferhammer-Areal nur an der Schnittstelle zum öffentlichen Netz gemessen. Diese Infrastruktur war für ein Gewerbe-Mieterstrommodell jedoch nicht ausreichend. Die Technischen Anschlussbedingungen (TAB) sowie das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) stellen sicher, dass sich alle Mietparteien innerhalb einer Kundenanlage jederzeit frei entscheiden können, ob sie ihren Strom aus der PV-Anlage vor Ort, über ein sogenanntes on-site PPA (Power Purchase Agreement) oder von einem externen Stromanbieter beziehen wollen. Um diese Wahlfreiheit zu gewährleisten, muss der Stromverbrauch eines jeden gewerblichen Mieters – unabhängig von der Bezugsquelle – viertelstündlich gemessen und bilanziert werden.
Modernes Mieterstrommodell
Um den Wechsel von der pauschalen Messung zur individuellen Bezugsmessung zu ermöglichen, hat Solarize im ersten Schritt intelligente Zähler installieren lassen. Die Zählerwerte werden über die Cloud an die vollautomatisierte SaaS-Abrechnungsplattform von Solarize geliefert. Sie gewährleistet
die viertelstündliche Bilanzierung von Stromerzeugung und -verbrauch – trennscharf aufgeschlüsselt nach den einzelnen Mietparteien und Stromquellen. So profitieren sowohl die Möller Real Estate GmbH als auch die Mieter auf dem Industrieareal nicht nur von nachhaltigem und günstigem PV-Strom aus eigener Erzeugung, sondern auch von minimalem Verwaltungsaufwand.
„Wir haben gelernt: Die Komplexität eines solchen Projekts ist nicht zu unterschätzen, die Installation der PV-Anlage ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem großen Ganzen. Dank der fachkundigen Unterstützung von Solarize haben wir uns vom Mehrwert einer umfassenden Koordination überzeugen können“, freut sich Dennis Rauhut, Geschäftsführer der Möller Real Estate GmbH.
Zukünftig sollen weitere PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 1 MWp das Industrieareal in Bielefeld zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit machen.