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Strommix wird grüner denn je

07.01.2025 – Die öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland hat im Jahr 2024 mit einem Anteil von 62,8 Prozent erneuerbarer Energien einen neuen Höchststand erreicht, wie das Fraunhofer ISE berichtet. 

Insgesamt erzeugten Erneuerbare etwa 277 Terawattstunden (TWh) Strom – ein Plus von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil am gesamten deutschen Strommix, der auch industrielle Eigenerzeugung umfasst, stieg auf 58,4 Prozent. 

Anteile der verschiedenen Energiequellen an der öffentlichen Nettostromerzeugung. (Grafik: Fraunhofer ISE/energy-charts.info)

Solar- und Windkraft als Treiber 

Die Solarenergie erzielte mit 74,4 TWh einen Rekordwert, eine Steigerung um 21 Prozent gegenüber 2023. Der Ausbau der Photovoltaik übertraf mit geschätzten 15,9 Gigawatt (GW) erneut die Regierungsziele. Auch die Windkraft bleibt mit 136,1 TWh und einem Anteil von 33,1 Prozent die wichtigste Energiequelle, verzeichnete aber Rückgänge gegenüber 2023. Während Offshore-Wind leicht zulegte, blieb der Ausbau an Land mit 2,4 GW deutlich hinter den geplanten 7 GW zurück. 

Rückgang der Kohleverstromung 

Der Einsatz von Braunkohle sank um 8,6 Prozent auf 70,9 TWh, der von Steinkohle um 26,9 Prozent auf 24,4 TWh. Dies trug zur CO₂-Minderung bei: Die Emissionen der Stromerzeugung halbierten sich seit 2014 und liegen 58 Prozent unter dem Niveau von 1990. Gleichzeitig stieg der Einsatz von Erdgas um 10,6 Prozent auf 49 TWh. 

Speicherkapazitäten als Schlüssel  

Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wächst auch die Bedeutung von Speichersystemen. Die installierte Batterieleistung stieg 2024 auf 11,9 GW, die Kapazität auf 17,4 GWh. Neue Photovoltaikanlagen in Privathaushalten werden häufig mit Hausspeichersystemen kombiniert, allerdings fehlen bei vielen Anlagen derzeit noch Steuerungsmöglichkeiten oder Anreize für einen netzdienlichen Betrieb. Laut Fraunhofer ISE könnte die Leistung im Segment der Großspeicher in den nächsten Jahren stark wachsen, wenn alle im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur vorgemerkten Projekte realisiert werden. 

CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung von 1990 bis 2024. (Grafik: Fraunhofer ISE/energy-charts.info)

Importe und Preise 

Insgesamt importierte Deutschland im Jahr 2024 mit 28,3 TWh so viel Strom wie nie zuvor, vor allem aufgrund günstigerer Preise in den Nachbarländern. Der Börsenstrompreis sank im Jahresdurchschnitt um 15,4 Prozent auf 78,06 €/MWh, blieb jedoch von saisonalen Schwankungen geprägt. (pms) 

www.ise.fraunhofer.de 

 

Beitragsbild: kanachaifoto / stock.adobe.com