22.07.2024 – Die Anfang 2024 gegründete Smart-Meter-Initiative will dem erwarteten Hochlauf von intelligenten Messsystemen in Deutschland einen zusätzlichen Schwung mitgeben.
Dabei will das neue Bündnis um die unabhängigen Ökostromanbieter Octopus Energy, RABOT Charge und Tibber auch grundzuständige Messstellenbetreiber einbinden. Erklärtes Ziel ist es, gemeinsam einen effizienten und wirtschaftlichen Prozess für den Rollout zu entwickeln. Für ihr Anliegen bekamen die drei Gründungsmitglieder der Vereinigung frühzeitig Unterstützung von den Verteilnetzbetreibern Netze BW und EWE Netz zugesagt. Inzwischen stießen noch der Energieversorger Ostrom sowie das IoT-Unternehmen für Energiemanagementlösungen Kiwigrid zur Gemeinschaft.
Hohe Nachfrage erwartet
Ab 2025 haben alle deutschen Haushalte mit Inkrafttreten des „Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ das Recht auf den Einbau eines intelligenten Messsystems. Um auf die erwartete hohe Nachfrage angemessen reagieren zu können, will sich die Smart-Meter-Initiative – gemeinsam mit den für den Einbau zuständigen grundzuständigen Messstellen- betreibern (gMSB) – frühzeitig eine zielgerichtete Rollout-Strategie zurechtlegen.
Dazu geht die Initiative bereits heute schon auf die grundzuständigen Messstellenbetreiber zu. Diesen Schritt erachtet die Interessengemeinschaft als notwendig, damit die Messstellenbetreiber ab Januar nächsten Jahres nicht von der erwarteten Kundennachfrage nach Intelligenten Messsystemen überrannt werden.
Kundenanfragen bündeln
Hierzu sammelt die Smart-Meter-Initia- tive bereits heute schon die Anfragen ihrer Kund:innen, wenn diese sich für einen Zählertausch registrieren wollen. Ein möglicher Weg wäre, die Wünsche der Kund:innen über den Business Process Outsourcing-Dienstleister Mako365 zu bündeln und den betreffenden Messstellenbetreibern zu übermitteln.
Weitere Maßnahmen, um sich operativ auf den erwarteten Kundenandrang vorzubereiten, betreffen die Mengenplanung sowie die Abstimmung zur technischen Machbarkeit des Zähleraustauschs in bestimmten Einbausituationen. Dies dürfte ein wichtiger Aspekt während der praktischen Rolloutphase werden, da sich die Installation der Smart Meter je nach Zählertyp oder Empfangssituation teilweise als schwierig herausstellen könnte. So könnte es in diesem Zusammenhang sinnvoll sein, bestimmte Gruppen von Kund:innen bereits vorab zu priorisieren, falls kurzfristige Engpässe bei den Montagekapazitäten auftreten sollten.
Bestellprozesse angleichen
Das Bündnis richtet sein Augenmerk auch auf die Bestellprozesse. Hierzu soll in gemeinschaftlicher Abstimmung eine einheitliche Methode aufgesetzt werden, wie sich die Bestellungen der Smart Meter – und die damit verbundenen Abrechnungen der Aufträge – standardisieren lassen. Ziel ist es, die Effizienz der Orderprozesse zu erhöhen und den manuellen Aufwand zeitgleich zu minimieren.
Neben dem übergeordneten Ziel der Initiative, einen reibungslosen Zählerwechsel zu initiieren, soll so die Aufmerksamkeit auf den kundengetriebenen Rollout gelenkt werden. Arkadius Jarek, Leiter Messstellenbetrieb bei Netze BW, begrüßt die Vorhaben der Smart-Meter-Initiative: „Netze BW unterstützt den Wunsch der Kund:innen nach intelligenten Messsystemen und hat früh begonnen, den Rollout in enger Zusammenarbeit mit Marktpartnern voranzutreiben. Wir begrüßen die Smart Meter Initiative als weiteren wichtigen Schritt in der Zusammenarbeit, um den Massenrollout effizient und planbar weiter beschleunigen zu können und sind dafür gut vorbereitet.“ (cp)