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Discovergy: Neuer Anlauf nach Insolvenz

12.04.2023 – Im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung des Messdienstleisters Discovergy GmbH wurde der von der Kanzlei Abel und Kollegen für die Schuldnerin vorgelegte Insolvenzplan mit Beschluss des Landgerichts Aachen vom 4. April 2023 rechtskräftig. Die Gläubigerversammlung hatte bereits zuvor am 31. Januar dem Insolvenzplan zugestimmt. Das Investorenkonsortium rund um den aktuellen Geschäftsführer David Zimmer wird nun die Gesellschaft übernehmen und alle erforderlichen Schritte einleiten, um das Verfahren planmäßig bis Ende April formell aufzuheben.

Neue Eigentümerstruktur

Mit dem erarbeiteten Zukunftskonzept bleiben alle Arbeitsplätze laut Discovergy erhalten. Zudem sei die Leistungsfähigkeit der Discovergy GmbH als wettbewerblicher Messstellenbetreiber sichergestellt.

Teil des Insolvenzplanes ist eine neue Eigentümerstruktur: So werden die inexogy Energy Holding KgaA – eine von den Geschäftsführern David Zimmer (CEO) und Thorsten Klein (CSO) gegründete Gesellschaft – sowie weitere Investoren aus ihrem Umfeld sämtliche Anteile der Gesellschaft übernehmen, um die Transformation der Discovergy GmbH voranzutreiben. Das Verfahren wurde durch die Rechtsanwaltskanzlei Abel und Kollegen aus St. Ingbert (Generalhandlungsvollmacht der Rechtsanwälte Abel und Bayer, verfahrensleitender Rechtsanwalt Eisenhuth) sowie von Frau Rechtsanwältin Nasser (KKN Rechtsanwälte) als Sachwalterin begleitet.

„Ging es beim Insolvenzverfahren in erster Linie darum, einen tragfähigen Plan für den Erhalt und die Restrukturierung des Unternehmens aufzustellen, wollen wir nun eine neue Etappe einläuten, in der die Kunden wieder im Mittelpunkt unseres Handelns stehen und wir uns auf die Erreichung der anvisierten Ziele fokussieren können“, erklärt Geschäftsführer David Zimmer.

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Foto: RemazteredStudio / pixabay.com

Metering: Fokus auf Montage und Messwertübertragung

Um ein nachhaltiges Geschäft auszubauen, wird Discovergy nach eigenen Angaben ein besonderes Augenmerk auf die Zuverlässigkeit sowohl bei der Montage als auch bei der Datenkommunikation der intelligenten Messsysteme richten. Dazu beitragen soll eine vollständige Umstrukturierung der Systemlandschaft, die vor einigen Monaten begonnen hat und aktuell umgesetzt werde. So wird einerseits für den Messstellenbetrieb auf die Energiemarkt-Plattform von Robotron gesetzt, mit der alle zentralen Prozesse des Messstellenbetriebs aus einer Hand umsetzbar seien – vom Wechselprozess über die Gateway-Administration bis hin zur Marktkommunikation. Andererseits werden für weitere Bereiche wie Finanzbuchhaltung und Logistik klassische SAP-Module implementiert.

„Die bereits angelaufene Umstellung unserer Systemarchitektur wird im Laufe dieses Jahres abgeschlossen und es uns dann ermöglichen, die angestrebten Stückzahlen in den nächsten Jahren zu installieren und betreiben“, sagt Chief Operational Officer Achim Bolanz, der zusammen mit David Zimmer (CEO) und Thorsten Klein (CSO) die Discovergy Geschäftsführung bildet. „In so entscheidenden Anwendungsfällen wie zeitvariablen Tarifen, Lastmanagement, virtuellen Kraftwerken oder Mieterstrom werden intelligente Messsysteme nur dann den erhofften Beitrag leisten können, wenn die Installationen an Fahrt aufnehmen und valide Messwerte dauerhaft verfügbar sind. Dies ist eine Herausforderung, mit der die gesamte Branche zu kämpfen hat, und wir wollen einer der zuverlässigsten Messstellenbetreiber werden.“

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Der Smart Meter Rollout soll bei ab 2025 an Fahrt aufnehmen. Foto: Discovergy GmbH

Partnergeschäft und Mieterstrom

Im Rahmen des eingeleiteten technischen Strategiewechsels setzt die Discovergy GmbH auf die Zusammenarbeit mit Photovoltaik-Fachbetrieben, Filialisten, Immobilienunternehmen oder Energielieferanten, welche die Einführung zeitvariabler Tarife voranbringen wollen. Hinzu kommt Mieterstrom – ein Bereich, in dem Discovergy nach eigenen Angaben mit mittlerweile knapp 1.000 Projekten realisiert hat.
In allen diesen Segmenten will Discovergy ab 2025 bis zu 100.000 Smart Meter pro Jahr installieren, sowohl mit dem eigenen Montageteam, das inzwischen mehr als 25 Techniker umfasst und weiterwachsen wird, als auch mit Prozessen für die Installation durch externe Elektrofachbetriebe oder durch die Partner selbst.

Interoperabilität und Herstellerneutralität

Zur Erreichung dieser ambitionierten Ziele baut Discovergy auf zwei Grundprinzipien auf: Interoperabilität und Herstellerneutralität. Auf der Geräteebene bedeutet dies, dass Discovergy möglichst viele auf dem Markt verfügbare zertifizierte Smart Meter Gateways einsetzen wird. So werden die Geräte von Herstellern wie PPC, Theben oder EMH sukzessive Teil des Produktportfolios sein.

Herstellerneutralität werde außerdem für Discovergy in dieser neuen Phase wichtig, um potenziellen Lieferengpässen zu begegnen und die mit den Kunden anvisierten Stückzahlen zu erreichen. (ds)

www.discovergy.com