27.09.2024 – Für eine ausfallsichere Datenübertragung stattet die Westenergie AG digitale Ortsnetzstationen und intelligente Stromzähler in der Region Arnsberg und Sundern mit 450-MHz-Funknetz-Schnittstellen aus.
Für das Pilotprojekt mit dem Namen „smarte Energieregion Arnsberg und Sundern“ ist die Anbindung an das 450-MHz-Funknetz ein Novum. Durch die Integration der 450-MHz-Funknetztechnologie in die digitalen Ortsnetzstationen und intelligenten Stromzähler erhofft sich die Westenergie AG eine Stärkung der Versorgungssicherheit in diesem Gebiet.
Vor allem die digitalen Ortsnetzstationen spielen eine Schlüsselrolle für die sichere Energieversorgung in der Region. Im Gegensatz zu nicht digitalisierten Anlagen übermitteln die digitalen Ortsnetzstationen Live-Daten zur Stromverteilung und Spannung an die zentrale Leitstelle. Von dort aus wird der Zustand des Stromnetzes in Echtzeit analysiert und bei Bedarf aus der Ferne eingegriffen. So hilft diese Technik dabei, Fehler einzugrenzen und Ausfallzeiten zu reduzieren. „Damit die erzeugte Energie überall eingespeist, aber auch entnommen werden kann, ohne die Stabilität des Netzes zu gefährden, müssen wir in der Netzsteuerung schnell und effizient reagieren. Je mehr Daten uns dazu vorliegen, umso besser können wir je nach Situation entscheiden und das Netz auf die zukünftigen Herausforderungen ausrichten“, erklärt Stefan Küppers, Technik-Vorstand der Westenergie AG, den Hintergrund für die Investitionen in die digitale Technik.
Mehr Anlagensicherheit durch 450-MHz
In der Energieprojektregion Arnsberg und Sundern sind mittlerweile über 100 Stationen digitalisiert. Diese, und alle zukünftigen, enthalten zwei SIM-Karten: eine für den öffentlichen Mobilfunk auf LTE-Standard und eine für das 450-MHz-Netz. So sind die Stationen auch bei Störungen oder Ausfällen im öffentlichen Mobilfunknetz in der Lage, wichtige Daten über die 450-MHz-Technologie an die Leitstelle zu senden.
Das im Aufbau befindliche 450-MHz-Funknetz ist vor allem für Betreiber kritischer Infrastrukturen wichtig, da es als besonders sicher gilt. Es funktioniert unabhängig vom konventionellen Mobilfunknetz auch bei Versorgungsunterbrechungen bis zu 72 Stunden, hat eine hohe Gebäudedurchdringung und ermöglicht auch die stabile Kommunikation unter schwierigen baulichen Bedingungen – etwa in Kellern. Darüber hinaus erlaubt ein Priorisierungsmechanismus die Vorrangschaltung für sehr wichtigen Datenverkehr.
Auch Smart Meter Gateways am 450-MHz-Funknetz
Darüber hinaus werden in der Modellregion auch intelligente Messsysteme, bestehend aus Smart Meter-Gateways mit angeschlossenem Zähler, an das 450-MHz-Funknetz angeschlossen. Für die Verbindung der Smart Meter Gateways mit dem Messstellenbetreiber setzte Westnetz bislang auf öffentlichen Mobilfunk. In der Modellregion erfolgt dies nun auch über das 450-MHz-Funknetz. (cp)