25.03.2024 – Die ersten Kabelkilometer für den Bau der Erdkabeltrasse A-Nord von Emden nach Meerbusch Osterath haben den Hafen von Emden erreicht. Der Baustart zur Installation wird nach aktuellem Planungsstand im März 2025 erfolgen.
Insgesamt 14 Kabeltrommeln wurden Ende Februar von dem Frachtschiff MS Concordia am Südkai des Hafens Emden vom Kabelproduzenten Prysmian angeliefert, wo sie zunächst von einem Hafenkran abgeladen und an Land gebracht wurden. Anschließend wurden die rund 50 Tonnen schweren Trommeln auf der 10.000 Quadratmeter großen Zwischenlagerfläche auf dem Südkai platziert. Dort werden sie laut Prysmian gelagert, bis sie unmittelbar vor der Installation – einzeln auf Schwerlasttransportern – zu den Abspulplätzen transportiert werden. Im Oktober 2023 hatte Prysmian im Kabelwerk in Gron mit der Produktion der besonders leistungsfähigen Kabel begonnen. Die Auslieferung erfolgt in einem mehrschrittigen Verfahren seit Ende 2023 auf dem Seeweg.
Die Kabel bieten laut Hersteller eine Spannungsebene von ±525 kV und ermöglichen dank der von Prysmian entwickelten P-Laser-Technologie eine besonders leistungsstarke und zuverlässige Stromübertragung über große Entfernungen. Neben der Produktion der Kabel steuert Prysmian vollumfänglich die logistischen Prozesse, die zur Umsetzung von Großprojekten wie A-Nord nötig sind.
Zwei Gigawatt grüner Strom für die Energiewende
A-Nord ist neben SuedLink und SuedOstLink eine der größten und wichtigsten geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) im Rahmen der deutschen Energiewende. Das Großprojekt wird vom verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber Amprion getragen. Die Trasse verläuft über eine Strecke von 300 Kilometer und führt vom Netzverknüpfungspunkt (NVP) Emden in Niedersachsen bis zum NVP Osterath im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen. Für A-Nord werden zwei nebeneinanderliegende Kabelsysteme installiert, die jeweils eine Übertagungskapazität von einem Gigawatt ermöglichen. So wird A-Nord künftig mit einer Übertragungsleistung von insgesamt zwei Gigawatt maßgeblich dazu beitragen, grünen Strom aus Windkraft aus dem Norden zu den energiehungrigen Industriestandorten an Rhein und Ruhr zu transportieren. (bs)