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Abschlussbericht der dena-Netzstudie III

25.01.2022 – Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat im Rahmen der dena-Netzstudie III in den vergangenen drei Jahren untersucht, wie die Energieinfrastrukturplanung weiterentwickelt werden muss, um den Anforderungen auf dem Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem gerecht zu werden. Die Studie wurde dabei durch einen breiten Partnerkreis aus Energiewirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft begleitet und vom Büro für Energiewirtschaft und technische Planung (BET) als Hauptgutachter unterstützt. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Integrierte Netzplanung als Grundlage

Kern der Empfehlungen ist die Weiterentwicklung der bestehenden, voneinander bisher unabhängigen Planungsprozesse hin zu einer integrierten Planung. Dazu empfiehlt die dena-Studie einen Systementwicklungsplan einzuführen, der den heutigen Netzentwicklungsplänen vorgelagert ist und diese so auf eine gemeinsame, auf das Ziel der Klimaneutralität ausgerichtete Grundlage stellt. Zusätzlich zeigt die Studie, wie die aktuellen Planungsprozesse weiterentwickelt werden sollten und wie die erforderlichen Innovationen bei der Netzplanung noch besser berücksichtigt und nutzbar gemacht werden können. Die Studie liefert damit einen detaillierten Vorschlag, wie die in der Eröffnungsbilanz Klimaschutz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgeschlagene Systementwicklungsstrategie umgesetzt werden kann.

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Foto: peterschreiber.media / Shutterstock.com ; Dmitriy-Rybin / Shutterstock.com

Vorangestellter Systementwicklungsplan

Der vorgelagerte Systementwicklungsplan-Prozess soll die bisherigen Energieinfrastruktur-Planungsprozesse ergänzen und einen konsistenten, abgestimmten Rahmen setzen, der eine Planung vom Ziel der Klimaneutralität her erlaubt. Die Ergebnisse des Systementwicklungsplans sollen jedoch nicht nur Grundlage für die Netzentwicklungspläne sein, sondern auch Strategieempfehlungen an die Politik enthalten und als Orientierung für Unternehmen zur zukünftigen Entwicklung des Energiesystems dienen.

Erste konkrete Empfehlungen und Handlungsbedarfe, zum Beispiel zur netzorientierten Allokation von Elektrolyseuren und Backup-Kraftwerken, konnten bereits in einem Zwischenbericht der dena-Netzstudie III, der im November veröffentlicht wurde, identifiziert werden. Damit ein Systementwicklungsplan diese Funktionen erfüllen kann, müssen die Ergebnisse der dena zufolge politisch und gesellschaftlich legitimiert sein. Das gelinge unter anderem durch eine breit angelegte öffentliche Beteiligung, die durch eine prozessbegleitende Stakeholderplattform, einen Bürgerdialog und eine öffentliche Konsultation umgesetzt werden kann.

Integrierte Infrastrukturplanung auch im Verteilnetz

Auch die Infrastrukturplanung im Verteilnetz sollte in Zukunft integriert erfolgen und die Netze für Strom, Gas bzw. Wasserstoff und Wärme gemeinsam in den Blick nehmen. Die Ergebnisse eines Systementwicklungsplans können dabei als Orientierung genutzt werden, um eine konsistente Gesamtstrategie für die Entwicklung der Transport- und Verteilnetze sicherzustellen. Die unterschiedlichen lokalen Gegebenheiten erfordern jedoch individuelle Lösungen, die nur durch eine integrierte Planung auf lokaler Ebene gefunden werden können.

Der Systementwicklungsplan sollte zudem um einen Innovationsdialog ergänzt werden, um Innovationen für die Energienetze besser zu nutzen. Dadurch können zukünftige Entwicklungen früh erkannt, gefördert und in der Planung berücksichtigt werden.

Zusätzlich nimmt die dena-Netzstudie III die Einflüsse des Marktdesigns auf den Infrastrukturbedarf in den Blick und betrachtet verschiedene Möglichkeiten, wie bei der Ausgestaltung eines zukünftigen Marktdesigns auch netz- und systemdienliche Aspekte berücksichtigt werden können.

Ausgangspunkt für die dena-Netzstudie III waren die Erkenntnisse der ersten dena Leitstudie „Integrierte Energiewende“ und die Festlegung zur Einführung einer integrierten Energienetzplanung im Koalitionsvertrag der letzten Bundesregierung. Bestätigt wurde die Erfordernis auch im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und in der Eröffnungsbilanz des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, in der die Ausarbeitung einer Systementwicklungsstrategie in Aussicht gestellt wird. (ds)

www.dena.de