12.09.2024 – Mit dem Kauf des System-as-a-Service-Anbieters für digitale Zwillinge „enersis“ baut die EnBW ihr Know-how im Bereich Smart Grid weiter aus.
Im Zuge der Energiewende kommen auf die Verteilnetze neue Herausforderungen zu, wie etwa die fortlaufende Integration kleiner dezentraler Erzeugungsanlagen in das Niederspannungsnetz. Um diese Aufgabe adäquat zu lösen, stärkt die EnBW mit der Übernahme des Schweizer Unternehmens enersis ihre eigenen Technologie- und Digitalkompetenzen im Haus – insbesondere im Bereich von Smart Grids. „Smart Grids haben wir frühzeitig als ein Innovationsfeld identifiziert, das für uns von strategischer Bedeutung ist“, erläutert Jürgen Stein, Innovationschef der EnBW und verantwortlich für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder.
Enersis bietet seinen Kunden digitale Zwillinge für die Energiewende als SaaS-Lösung an – eine zentrale Kompetenz innerhalb des Innovationsfeldes Smart Grids. Mit diesen Zwillingen ist es möglich, ein digitales Abbild von Verteilnetzen zu schaffen, das in Echtzeit mit verschiedenen Energiedaten gespeist wird. „Eine solche Anwendung hilft uns dabei, unsere Infrastruktur intelligenter auszubauen und zu betreiben,“ erklärt Jürgen Stein.
Ausbau der „KommunalPlattform“
Bereits vor der Übernahme blickt die EnBW-Tochter Netze BW auf eine jahrelange Zusammenarbeit mit enersis zurück. So nutzt Netze BW die gemeinsam mit enersis entwickelte „KommunalPlattform“ als zentrale, digitale Schnittstelle zur Kooperation mit Konzessionskommunen. „Durch die erfolgreich abgeschlossene Transaktion rücken wir noch enger mit enersis zusammen und können gemeinsam weitere innovative Lösungen für unsere Kunden erarbeiten“, erklärt Petra Schweizer, die bei Netze BW für die KommunalPlattform zuständig ist.
Die KommunalPlattform von NetzeBW und enersis unterstützt die Zusammenarbeit mit Kommunen. (Quelle: enersis Europe GmbH)
Die gemeinsame Weiterentwicklung der KommunalPlattform und die Verbindung mit dem EnBW-Ökosystem ermöglicht enersis die Ausweitung ihres Angebotsportfolios. „Für unsere Kunden bietet die neue Partnerschaft die Sicherheit, langfristig marktführende Lösungen beziehen zu können. Das ist in einem innovativen und dynamischen Umfeld zentral“, sagt Thomas Koller, Geschäftsführer von enersis. Insbesondere die Bereiche Netzplanung und Konzessionsmanagement seien für die enersis-Kunden bedeutend. „Durch das Wissen und die Erfahrung der EnBW können wir unsere Lösungsangebote noch besser auf die Kundenanforderungen ausrichten“, ergänzt Koller.
Die Teams von EnBW und enersis werden in den nächsten Monaten gemeinsam an der Integration von enersis in den EnBW-Konzern arbeiten. Die Mitarbeiter:innen von enersis werden vollständig übernommen und die enersis-Standorte in Berlin und Bern bleiben bestehen. Enersis wird als 100-prozentige Tochter der EnBW eigenständig und unter ihrem Namen weitergeführt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. (cp)