16.09.2022 – Die Amprion Offshore GmbH hat Prysmian Powerlink S.r.l. mit der Lieferung und Installation der Kabelsysteme für die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 beauftragt. Der Auftrag beinhaltet etwa 1.000 Kilometer HGÜ-See- und Landkabel.
Im Frühjahr 2021 hatte Amprion den Vergabeprozess für die Kabelaufträge begonnen. Mit der Entscheidung für Prysmian Powerlink hat der Übertragungsnetzbetreiber diesen Prozess nun fristgerecht abgeschlossen. „Prysmian hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie das nötige Knowhow für die Installation von Kabeln sowohl auf See als auch an Land besitzen“, sagt Peter Barth, Geschäftsführer von Amprion Offshore. Auch die Zusage, die Kabel für BorWin4 im Rahmen der beschleunigten Szenarien der Bundesregierung bereits 2028 – und damit ein Jahr früher als geplant – installieren zu können, habe eine wichtige Rolle gespielt.
Kabel für A-Nord, DolWin4 und BorWin4 aus einer Hand
Zudem fiel die Wahl auch auf Prysmian, weil das Unternehmen ein Spezialschiff für die Seekabelverlegung besitzt. Dadurch entfalle das Risiko, dass wesentliche Logistik nicht verfügbar sei. Zudem würden Synergieeffekte gehoben, weil Prysmian auch Kabel für die Gleichstromverbindung A-Nord installiert. DolWin4 und BorWin4 werden über eine Strecke von rund 100 Kilometern mit A-Nord gebündelt.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4
Die weitgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Amprion nutzt für die Leitungen die Technik der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ), mit deren Hilfe sich große Energiemengen über große Entfernungen verlustarm transportieren lassen.
DolWin4 und BorWin4 sollen nach derzeitiger Gesetzeslage 2028 und 2029 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See, unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Dort soll Ende 2022 das Kernkraftwerk Emsland vom Netz gehen. Über DolWin4 und BorWin4 wird die dadurch entfallende Erzeugungskapazität durch 1,8 Gigawatt Offshore-Windenergie ersetzt. (ds)